FC Bayern holt Sportdirektor Freund: Mann mit besonderem Auge!

München - Der FC Bayern München hat die Nachfolge von Hasan Salihamidzic (46) in der sportlichen Leitung geregelt. Christoph Freund (46) kommt von Red Bull Salzburg. Doch was zeichnet ihn aus?

Christoph Freund (46) kommt von Red Bull Salzburg zum FC Bayern München - und das mit vielen Vorschusslorbeeren.
Christoph Freund (46) kommt von Red Bull Salzburg zum FC Bayern München - und das mit vielen Vorschusslorbeeren.  © Expa/Jfk/APA/dpa

Das gigantische Potenzial von Erling Haaland (22) erkannte Freund früher als viele andere, weitere Ausnahmefußballer reiften dank des 46-Jährigen zu großer Klasse. Ab dem 1. September soll der Mann mit dem Blick für Hochtalentierte nun beim deutschen Rekordmeister auf einem europäischen Spitzenniveau seine Arbeit erfolgreich fortsetzen.

Der langjährige Sportdirektor der Salzburger wird dann in gleicher Funktion sein exzellentes Netzwerk an der Säbener Straße entsprechend einbringen.

"Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert", sagte er laut Mitteilung bei der offiziellen Verkündung des Wechsels am Dienstag.

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Ob Haaland, Nationalspieler Karim Adeyemi (21), der Neu-Liverpooler Dominik Szoboszlai (22) oder die heutigen Bayern-Profis Sadio Mané (31) und Dayot Upamecano (24): Diese Schwergewichte des europäischen Fußballs waren einst auch dank Freund als damals noch weitgehend unbekannte Nachwuchskicker nach Salzburg gewechselt. Dort reiften sie dann zu Spitzenkräften.

Das Ergebnis: RB profitierte für einige Zeit sportlich von ihrer Klasse, dann wurden sie mit satten Transfererlösen weiterverkauft. Vor allem damit empfahl sich Freund nun für die Nachfolge von Ex-Sportvorstand Salihamidzic.

Christoph Freund soll beim FC Bayern seine erfolgreiche Arbeit fortführen

Christoph Freund (46) soll seine erfolgreiche Arbeit auch beim FC Bayern München an der Säbener Straße weiterhin fortsetzen.
Christoph Freund (46) soll seine erfolgreiche Arbeit auch beim FC Bayern München an der Säbener Straße weiterhin fortsetzen.  © Tobias Steinmaurer/APA/dpa

Für den erfolgshungrigen Österreicher ist der FC Bayern die erste Station im deutschen Oberhaus.

"Wir freuen uns, dass wir in Christoph Freund einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten", erklärte Jan-Christian Dreesen (55, Vorstandsvorsitzender).

"Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel (49) und dem Technischen Direktor Marco Neppe (37) die Mannschaft künftig weiter zu stärken", führte der neue starke Mann weiter aus.

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Freund arbeitet seit 2015 als Sportdirektor für die Salzburger, zuvor war er dort unter anderem als Teammanager tätig. Vor einem Jahr war er bereits vom englischen Spitzenklub FC Chelsea umworben worden. Damals allerdings entschied sich der Manager für den Verbleib in der Mozartstadt.

Beim österreichischen Meister hatte er noch ein Arbeitspapier bis zum Sommer des Jahres 2026.

Die Münchner hatten sich am turbulenten Meister-Wochenende Ende Mai von Vorstandschef Oliver Kahn (54) und Salihamidzic getrennt. Der langjährige Finanzchef Dreesen folgte auf Kahn, überraschend schnell wurde jetzt die Brazzo-Nachfolge geklärt.

Die von der Vereinsführung anvisierte Weihnachts-Deadline ist weit unterschritten. In den vergangenen Wochen war wiederholt über Markus Krösche (42) von Eintracht Frankfurt oder Max Eberl (49) von RB Leipzig spekuliert worden. Wie Salihamidzic bei seiner Verpflichtung im Sommer 2017 ist auch Freund zunächst einmal nicht Mitglied des Vorstands.

FC Bayern: Nachwuchsleiter Jochen Sauer kennt Christoph Freund aus Zeit in Salzburg

Nachwuchsleiter Jochen Sauer (50) spielt eine wichtige Rolle und kennt Christoph Freund (46) bereits aus seiner Zeit in Salzburg.
Nachwuchsleiter Jochen Sauer (50) spielt eine wichtige Rolle und kennt Christoph Freund (46) bereits aus seiner Zeit in Salzburg.  © Andreas Gebert/dpa

Freunds Erfolge als Sportfunktionär stellen seine Leistungen als aktiver Fußballer derweil klar in den Schatten. Dieser spielte als Mittelfeldspieler in verschiedenen Vereinen seines Heimatlandes, darunter der WSG Wattens oder auch SV Grödig.

Insgesamt 57 Spiele absolvierte Freund in der 2. Liga, der Sprung in die höchste Spielklasse gelang ihm als aktiver Kicker allerdings letztendlich nie.

Die Verpflichtung Freunds könnte auch den Spielern vom Campus des Rekordmeisters den harten Weg in den Profibereich erleichtern. Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) hofft schon lange, dass von dort neue Stars wie Philipp Lahm (39), Bastian Schweinsteiger (38) oder Thomas Müller (33) nach oben kommen.

Nachwuchsleiter Jochen Sauer (50) und Freund kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in Salzburg. Zuletzt wurde der Vertrag mit Sauer verlängert.

Vorstandschef Dreesen hatte sich nach 50 Tagen im Amt in der Sportdirektoren-Frage noch zurückgehalten. Die Münchner hatten bewusst auf einen Schnellschuss in der Personalie verzichtet, weil sie in der Transferphase einen anderen Weg gehen.

Harry Kane (29) etwa soll ohne den Sportdirektor Freund von den Tottenham Hotspur zu den Bayern geholt werden.

FC Bayern: Uli Hoeneß hat Finger im Spiel

Uli Hoeneß (71, r.) mischt beim FC Bayern München wieder mit.
Uli Hoeneß (71, r.) mischt beim FC Bayern München wieder mit.  © David Inderlied/dpa

Aus der "Not", so Hoeneß, wurde die hochkarätig besetzte Transfer-Taskforce geboren, mit der die Münchner neben Kane auch bei Min-jae Kim (26, SSC Neapel) und Kyle Walker (33, Manchester City) Erfolg haben wollen. Sieben Personen umfasst sie.

Die entsprechende Bayern-Kernarbeit liegt "auf fast täglicher Basis", sagte Trainer Tuchel, bei ihm, Dreesen und dem Technischen Direktor Neppe.

Dazu nutze man "Leidenschaft, Herzblut und Sachverstand" des größeren Kreises. Dem gehören neben Hoeneß und dem früheren Chef Karl-Heinz Rummenigge (67) noch Präsident Herbert Hainer (69) und Finanzvorstand Michael Diederich (57) an.

Der Deal mit Freund soll nach "Sky"-Informationen eine Top-Secret-Mission von Rummenigge, Hoeneß und Dreesen gewesen sein. Demnach waren nicht einmal alle Mitglieder des Aufsichtsrats von Beginn an in die Personalentscheidung eingeweiht.

Nach außen sickerte bis Dienstag nichts.

Titelfoto: Expa/Jfk/APA/dpa

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