Mit letztem Aufgebot in den Hexenkessel! Halten Bayern-Rekordserien bei Galatasaray?

Istanbul (Türkei) - Der FC Bayern München tritt am heutigen Dienstagabend (18.45 Uhr) im Istanbuler Hexenkessel mit dem wahrlich letzten Aufgebot bei Galatasaray an. Noussair Mazraoui (25) ist dabei - und sorgt weiterhin für Wirbel.

Joshua Kimmich (28) und der FC Bayern sind in der CL gefordert.
Joshua Kimmich (28) und der FC Bayern sind in der CL gefordert.  © Jan Woitas/dpa

Thomas Tuchel (50) ist gewarnt. "Wir wissen, was da auf uns zukommt", sagte der Trainer des FC Bayern vor dem Abflug nach Istanbul. Dort warten in der Champions League beim türkischen Rekordmeister stolze 52.000 fanatische Fans auf die Münchner.

Mit dem überraschenden 3:2-Sieg bei Manchester United am zweiten Spieltag hat "Gala" ganz Europa und natürlich auch die großen Bayern beeindruckt.

Zumal der deutsche Serienmeister mit erheblichen Personalsorgen im Hexenkessel Rams Park antritt: Im Abschlusstraining in München am Montag, das Tuchel mit bester Laune leitete, fehlten Abwehrchef Dayot Upamecano (24), Leon Goretzka (28) und der im Sommer verpflichtete Raphael Guerreiro (29).

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Manuel Neuer (37) und Serge Gnabry (28) übten zwar mit. Doch ihre Plätze waren ebenfalls leer, als der Charterflieger am Montagabend um kurz nach 18 Uhr Ortszeit am sommerlich warmen Bosporus landete. An Bord war immerhin Mazraoui, dessen muskuläre Probleme wieder ausgestanden sind - anders als der Ärger um seinen Pro-Palästina-Post.

FC Bayern München: Thomas Tuchel spricht über Noussair Mazraoui

Thomas Tuchel (50) vom FC Bayern München ist gewarnt.
Thomas Tuchel (50) vom FC Bayern München ist gewarnt.  © Peter Kneffel/dpa

Er fordere zeitnah "sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler", sagte Josef Schuster (69), Präsident des Zentralrats der Juden, gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", appellierte zudem: "Bei einem einfachen Rapport kann es nicht bleiben."

Prompt wurde Tuchel im noblen "Ballroom I" des Raffles-Hotels natürlich zu Mazraoui gefragt.

"Wir haben viel mit ihm gesprochen und uns sehr tief und grundlegend mit der Thematik befasst", betonte er und ergänzte: "Der Verein und der CEO haben ein Statement herausgegeben, bei dem es bleibt. Nouss ist im Kader und bleibt unser Spieler."

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Und zwar angesichts der personellen Probleme ein wichtiger. "Wir haben den Regenerationsprozess bis aufs Äußerste beschleunigt", sagte Tuchel: "Wenn er sich sicher genug fühlt, kann er spielen. Medizinisch ist es okay."

Auf der insgesamt rund 50-minütigen Busfahrt zum Teamquartier fuhr der Bayern-Tross mit Polizeieskorte auch am Stadion vorbei, Tuchel hat dort im Jahr 2019 mit Paris St. Germain knapp mit 1:0 gewonnen. "Es ist extrem emotional, extrem laut", sagte er, aber "wir sind auch nicht ganz grün hinter den Ohren und trauen uns zu, damit umzugehen".

FC Bayern gegen Galatasaray in Champions League: Halten die Rekordserien der Münchner?

Die Fans von Galatasaray werden einmal mehr alles geben!
Die Fans von Galatasaray werden einmal mehr alles geben!  © Yasin AKGUL/AFP

Trotz der extrem angespannten personellen Lage, Tuchel hatte nur zwei Torhüter und 16 Feldspieler in der Maschine, darunter die Youngster Frans Krätzig (20) und Aleksandar Pavlovic (19). Ob die verrückten Rekordserien (36 Gruppenspiele unbezwungen, 15 Siege in der Vorrunde in Folge, darunter sieben Auswärtssiege) unter diesen Umständen halten?

Die heißblütigen Heimfans, die bisweilen mit der Lautstärke von Presslufthämmern (mehr als 130 (!) Dezibel) brüllen, brennen auf den nächsten Coup.

Tuchel gab sich überaus "beeindruckt davon, wie Galatasaray spielt - das ist eine sehr dynamische, sehr schnelle, sehr aggressive Mannschaft". Und dennoch: Ihm und den Bayern mangelt es sicher nicht an Selbstbewusstsein. "Wir fühlen uns stark genug, die Gruppe zu gewinnen, das ist unser Ziel."

Routinier Thomas Müller (34), der vor seinem 500. Scorerpunkt steht, dürfte nach der Verletzung von Goretzka (Mittelhandbruch) in die Startelf rücken und mit Jamal Musiala (20) eine Doppel-Acht bilden.

Die zuletzt angeschlagenen Joshua Kimmich (28) und Matthijs de Ligt (24) müssen durchspielen, Tuchel hat keine Alternativen.

Galatasaray ist in der Süper Lig noch unbesiegt, hat aber ebenfalls Sorgen: Mauro Icardi (30), den Tuchel einst bei PSG trainierte, verletzte sich im Derby gegen Besiktas (2:1) und fällt wohl aus. Dennoch sieht Trainer Okan Buruk (50) seine Elf mit den früheren Bundesligaprofis Kaan Ayhan (28), Angelino (26) und Kerem Demirbay (30) sowie dem wieder einsatzfähigen marokkanischen WM-Star Hakim Ziyech (30) "bereit für ein großes Spiel". Die Fans sind es sowieso.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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