Mitglied sorgt für Wirbel: Pfiffe und Buhrufe auf FC-Bayern-JHV

München - Ein kritischer Wortbeitrag eines Mitglieds hat bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern am Sonntag für Wirbel gesorgt.

Bayern-Mitglied Michael Ott bei der Jahreshauptversammlung der Münchner im Jahr 2021.
Bayern-Mitglied Michael Ott bei der Jahreshauptversammlung der Münchner im Jahr 2021.  © Bernd Feil/Pressefoto M.i.S./dpa

Unter Pfiffen und Buhrufen betrat Michael Ott das Rednerpult im BMW Park. Das Bayern-Mitglied ist vielen Fans bekannt. Bereits in der Vergangenheit hatte Ott Kritik an den Sponsoring-Partnerschaften des Vereins mit Katar und Ruanda geübt.

Auf der JHV 2022 platzte Uli Hoeneß (73) nach Otts Rede der Kragen. "Ihr Auftritt war peinlich! Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International!", schnauzte der Bayern-Patron ihn an.

Am Sonntag nutzte Ott seine Redezeit, um die Zusammenarbeit des FC Bayern mit der Fluggesellschaft Emirates zu kritisieren. Ott warf dem Unternehmen vor, indirekt Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen.

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Er begründete seine Kritik mit der Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate für RSF-Milizen im Sudan, die dort schwere Verbrechen begehen würden. Seine Aussagen stütze das FCB-Mitglied auf US-Geheimdienstberichte und Recherchen des Wall Street Journal. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zuletzt eine Einmischung in den Sudan-Konflikt zurückgewiesen.

Nach Otts Rede waren erneut Pfiffe im BMW Park zu hören.

FC Bayern und Emirates: "Sport ist letztens Endes davon abhängig, dass wir ihn bezahlen können"

Jan-Christian Dreesen (58), Vorstandsvorsitzender FC Bayern München AG, hält Emirates für einen guten Partner.
Jan-Christian Dreesen (58), Vorstandsvorsitzender FC Bayern München AG, hält Emirates für einen guten Partner.  © Harry Langer/dpa

Bayern-Präsident Herbert Hainer (71) verwies auf Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (58) für die Antwort, da die FC Bayern AG und nicht der von ihm geleitete Verein die Verträge abschließe.

Dreesen sagte, dass man jeden Sponsor vor einer Partnerschaft unter die Lupe nehme. Politische oder geopolitische Fragen könne man nicht beantworten, das sei Aufgabe der Politik und fügte hinzu:

"Sport ist letztens Endes davon abhängig, dass wir ihn bezahlen können." Die Fluggesellschaft Emirates sei seit Jahren ein anerkannter Sponsor im Sport, auch bei anderen großen Vereinen etwa wie Real Madrid.

Titelfoto: Bernd Feil/Pressefoto M.i.S./dpa

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