Ohne Rücksicht! FC Bayern muss nach Verletzung von Neuer mit Weitblick planen

Doha (Katar) - Beim FC Bayern München laufen die Vorbereitungen auf die kommenden Wochen und Monate bereits auf Hochtouren - und das auf mehreren Ebenen. Vor allem die Torwartfrage beschäftigt die Chefetage des Rekordmeisters.

Ersatz für Manuel Neuer (36): Yann Sommer (34) von Borussia Mönchengladbach soll ganz oben auf dem Wunschzettel des FC Bayern München stehen.
Ersatz für Manuel Neuer (36): Yann Sommer (34) von Borussia Mönchengladbach soll ganz oben auf dem Wunschzettel des FC Bayern München stehen.  © Tom Weller/dpa

Manuel Neuer (36) wird nach seinem Unfall beim Skitourengehen, bei dem sich der Keeper einen Unterschenkelbruch zugezogen hat, voraussichtlich mindestens bis zum Ende der Spielzeit ausfallen.

Sven Ulreich (34) und Johannes Schenk (19) sind folglich die einzigen Optionen, über die Trainer Julian Nagelsmann (35) derzeit verfügt - zu wenig!

Die Münchner werkeln deshalb an einer Lösung, haben vor allem Yann Sommer (34) von Borussia Mönchengladbach als Ersatz für die eigentliche Nummer eins ins Auge gefasst. Die Fohlen-Bosse sind davon entsprechend wenig angetan, scheinen einem Wechsel direkt einen Riegel vorzuschieben.

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Man werde Sommer keinesfalls abgeben, hieß es vonseiten der Gladbacher verständlicherweise.

"Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt", erklärte Roland Virkus (56), Sportdirektor des Klubs, im Gespräch mit der Rheinischen Post. Ob es sich um einen Ablösepoker oder eine endgültige Absage handelt, werden die nächsten Wochen zeigen.

Das Transferfenster ist noch bis zum 31. Januar geöffnet, der FC Bayern muss und wird bis zu diesem Zeitpunkt aktiv werden und einen Keeper holen - und dieser könnte wohl sogar mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet werden!

FC Bayern München kann nicht nur auf Manuel Neuer und dessen Comeback-Plan setzen

Die Verletzung von Manuel Neuer (36) zwingt die Bosse des FC Bayern München zum Handeln - und das auch mit Blick über den Sommer hinaus.
Die Verletzung von Manuel Neuer (36) zwingt die Bosse des FC Bayern München zum Handeln - und das auch mit Blick über den Sommer hinaus.  © Tom Weller/dpa

Der Grund: Wie Sport1 berichtet, werde innerhalb des Vereins angenommen, dass sich die Ausfallzeit Neuers aufgrund der Art der Verletzung durchaus als länger erweisen könnte, als dies unmittelbar nach dem Unfall und der nachfolgenden Operation am rechten Schienbein angenommen worden sei.

Demnach werde befürchtet, dass der 36-Jährige aufgrund der hohen Belastung bei den typischen Sprungbewegungen möglicherweise doch deutlich mehr Regenerationszeit benötigen könnte. Neuers Comeback-Plan, schon in der Sommervorbereitung wieder zurück zu sein, ist in der Tat ambitioniert.

Eine Rückkehr auf den Rasen könnte für Spieler und Klub schwerwiegende Folgen haben, sollte diese zu früh erfolgen und Neuer so einen Rückfall erleiden, der ihn erneut (länger) außer Gefecht setzen würde.

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Dem Bericht zufolge sollen Hasan Salihamidzic (46) und Co. mit den Sommer-Beratern deshalb über eine Vertragslaufzeit von bis zu zweieinhalb Jahren gesprochen haben, was indirekt natürlich auch einen deutlichen Fingerzeig an Neuer darstellt.

Klar ist: Trotz aller unbestrittener Verdienste einzig auf den Nationaltorhüter zu setzen, vollends auf den Heilungsprozess zu vertrauen und ohne eine den Ansprüchen genügende Lösung in den Sommer (und darüber hinaus) zu gehen, wäre fatal. Neuer befindet sich im letzten Abschnitt seiner Karriere, die Belastungen des Sports haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass auch diese trotz seiner Fähigkeiten endlich ist. Es ist keine Frage mangelnden Respekts, sondern schlicht der Gang der Dinge.

Und auch Ulreich, der bis zum Sommer 2024 gebunden ist und sich zumindest in kurzen Vertretungsphasen als solider Ersatzmann bewiesen hat, dürfte sich angesichts der Entwicklungen durchaus Gedanken machen. Denn dem Routinier bliebe nur die Rolle als dritter Mann hinter Neuer und einem wahrscheinlich längerfristig eingeplanten Neuzugang.

Titelfoto: Montage: Tom Weller/dpa

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