550. Punktspiel und kein Ende in Sicht! Der ewige Männel auf Neuers Spuren

Aue - Dauerbrenner! Legende! Denkmal! Der ewige Martin Männel (37) beim FC Erzgebirge. Allein 550 Punktspiele sind eine Marke. Diese Zahl für einen einzigen Verein, das ist eine Rarität im deutschen Fußball und darüber hinaus.

Wird im März 40: Bayern-Keeper Manuel Neuer (39). Er ist nicht nur sportlich das Vorbild von Martin Männel (37).
Wird im März 40: Bayern-Keeper Manuel Neuer (39). Er ist nicht nur sportlich das Vorbild von Martin Männel (37).  © IMAGO/DeFodi Images

Der 37-jährige Keeper erreicht den Punkt am Sonntag gegen die Zweite von Stuttgart. Er blickt auf seine mehr als 17 Jahre in Aue und erklärt: Es ist noch lange nicht Schluss.

TAG24: Martin, Sie bestreiten am Sonntag Ihr 550. Punktspiel für Aue. Nur eine Zahl oder schwingt auch Stolz dabei mit?

Männel: "Für den Moment ist es nur eine Zahl. Aber natürlich ist da auch Stolz. Wenn ich irgendwann mal meine Karriere beendet habe, realisiere ich das vermutlich erst. Da schaue ich sicher bewusster darauf zurück, was ich in Aue alles erlebt habe."

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TAG24: Sie werden im März 38 Jahre, Manuel Neuer einige Tage später 40. Ist er ein Vorbild für Sie?

Männel: "Absolut. Er hat das Torwartspiel revolutioniert. Alles danach hat sich an ihm orientiert. Das ist auch meine favorisierte Spielweise. Ich bin ja zwei Jahre jünger, als ich noch in den U-Nationalmannschaften des DFB gespielt habe, hat schon jeder von ihm geredet und geschwärmt. Diese Leistungen jetzt noch mit der Mehrfachbelastung bei den Bayern - davor kann man nur den Hut ziehen. Weltklasse!"

Martin Männel im ständigen Austausch mit Sportchef Matthias Heidrich

Martin Männel (37) hütet seit 2008 das Tor des FCE - das will er auch über die aktuelle Saison hinaus noch machen.
Martin Männel (37) hütet seit 2008 das Tor des FCE - das will er auch über die aktuelle Saison hinaus noch machen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

TAG24: Die Frage zielte eigentlich darauf ab, ob Sie mit 40 ebenfalls noch im Tor stehen ...

Männel: "Das habe ich geahnt, daher wollte ich es umschiffen. Aber ja: Solange mein Körper mitspielt, meine Leistungen stimmen und ich der Mannschaft helfen kann, will ich im Tor stehen. Diese Kriterien sehe ich derzeit als erfüllt an. Daher spricht nichts dagegen, auch im kommenden Jahr noch in Aue zu spielen."

TAG24: Wie muss man sich das bei einer Vertragsverlängerung mit Ihnen vorstellen? Marschieren Sie bei Sportchef Matthias Heidrich (47) ins Büro und unterschreiben einfach?

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Männel: "So in etwa... Nein, wir sind im ständigen Austausch. Wenn irgendwann mal einer kommt und mir sagt, dass man anders auf der Torhüterposition plant, dann werden wir ehrlich darüber reden. Da wird es keine Probleme geben. Aber ich denke, wir sind auf einer Linie und gehen gemeinsam den Weg weiter."

Kann sich Aue-Keeper Martin Männel eine Zukunft im Erzgebirge auch außerhalb des Tores vorstellen?

Martin Männel (37) legt sich bei seiner Zukunftsplanung noch nicht fest.
Martin Männel (37) legt sich bei seiner Zukunftsplanung noch nicht fest.  © Picture Point / Gabor Krieg

TAG24: Trotzdem werden Sie Ihre Handschuhe irgendwann an den Nagel hängen. Können Sie sich vorstellen, im Verein zu bleiben?

Männel: "Auf jeden Fall. Das ist auch Teil unserer Gespräche. Ich fühle mich in Aue wohl, ich lebe und liebe den Verein. Da wäre es ja fast schon verrückt, wenn das von beiden Seiten her nicht gewollt wäre. In welche Richtung es mal gehen soll, darüber mache ich mir schon Gedanken, das weiß ich aber noch nicht. Aber dafür habe ich ja auch noch etwas Zeit."

TAG24: Sie haben in Ihrer Zeit im Erzgebirge unter 16 Trainern gearbeitet. Gibt es einen, der besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Männel: "Das kann ich so pauschal gar nicht beantworten. Da gibt es viele, von jedem konnte ich etwas mitnehmen. Heiko Weber zum Beispiel hat mich nach Aue geholt. Dann die beiden Zweitliga-Aufstiege unter Rico Schmitt 2010 und Pavel Dotchev 2016.

Die Wahnsinns-Rückrunde 2017 unter Domenico Tedesco (40) mit dem Klassenerhalt. Ein Jahr später mit Hannes Drews (43) der Klassenerhalt in der Relegation gegen Karlsruhe. Sie alle haben mich geprägt. Oder die Corona-Zeit unter Dirk Schuster (57).

Aber auch Falko Götz (63), bei dem ich anfangs nur die Nummer 2 war. Da musste ich Geduld lernen, da wollte ich zeigen, dass ich der Mannschaft auch von der Bank helfen konnte. Das hat mich weitergebracht."

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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