Aues Sam Schreck trifft hinten und vorn: "Das war mein Blackout"

Aue - "Es war für mich und die Mannschaft eine Achterbahnfahrt der Gefühle", brachte "Doppeltorschütze" Sam Schreck (23) vom FC Erzgebirge Aue den durchaus kuriosen Spielverlauf gegen den Halleschen FC (1:1) auf einen einfachen Nenner. Der defensive Mittelfeldspieler hatte früh in der Partie ein kurioses Eigentor erzielt und kurz vor Ende den so wichtigen Ausgleich erzielt.

Schreck-Sekunde nach drei Minuten: Sam Schreck (23) spielte einen Rückpass auf Martin Männel (34) zu scharf und zu ungenau. Der FCE-Keeper konnte die Kugel nur noch aus dem Netz holen.
Schreck-Sekunde nach drei Minuten: Sam Schreck (23) spielte einen Rückpass auf Martin Männel (34) zu scharf und zu ungenau. Der FCE-Keeper konnte die Kugel nur noch aus dem Netz holen.  © IMAGO/Frank Kruczynski

Die Veilchen konnten den HFC so zwar nicht überholen, holten unter Interimstrainer Carsten Müller (51) aber nun schon sieben von neun möglichen Punkten. "Wir sind nicht gut in das Spiel gekommen", meinte der 51-Jährige angesichts des Gegentores in der dritten Spielminute.

Schreck wollte zu Torhüter Martin Männel (34) passen. Der stand seitlich des kurzen Pfostens, wohingegen Schrecks Rückgabe ins lange Eck ging. "Das war mein Blackout. Ich wollte zurückspielen, doch der Ball rutscht mir ein bisschen ab", schildert Schreck die Spielszene.

Die frühe Führung spielte den Gästen in die Karten, während Aue in der ersten halben Stunde erheblich zu knaupeln hatte.

Tashchy bleibt, und der Rest? Heidrich plant die Zukunft von Erzgebirge Aue
FC Erzgebirge Aue Tashchy bleibt, und der Rest? Heidrich plant die Zukunft von Erzgebirge Aue

"Wir hatten viele hektische Situationen und konnten auch die Zuordnung, die wir für den Gegner ausgewählt haben, nicht umsetzen. So konnte sich der HFC immer wieder aus Situationen herauslösen", resümiert FCE-Coach Müller.

Sam Schreck belohnt den FC Erzgebirge Aue kur vor Schluss und schießt den Ausgleich

Sam Schreck (23, l.) war der beste Feldspieler auf dem Platz. Kurz vor Schluss belohnte er sich, schlenzte die Kugel an Niklas Kreuzer vorbei ins lange Eck.
Sam Schreck (23, l.) war der beste Feldspieler auf dem Platz. Kurz vor Schluss belohnte er sich, schlenzte die Kugel an Niklas Kreuzer vorbei ins lange Eck.  © IMAGO/Hübner

In dieser durchaus schwierigen Phase war der Support von den Rängen - die aktive Fanszene hatte ihren Stimmungsboykott vor dem Ostduell beendet - wichtig.

Überhaupt machten die 10.214 Zuschauer richtig Rabatz. Überflüssig waren Szenen zur Pause. Aue-Fans wollten laut "Faszination Fankurve" eine Zaunfahne der Badkurven Crew entwenden. HFC-Chaoten schossen Pyro, woraufhin die Heimfans zum Gästeblock gelangen wollten.

Mit dem Seitenwechsel erhöhte Aue den Druck und ließ das Herz auf dem Platz, so O-Ton Müller, der sich bestätigt sah: "Wer fleißig ist, an sich arbeitet und als Team auftritt, der wird irgendwann auch belohnt."

Skarlatidis stiehlt Aue die Show: Sprechchöre und Knusperflocken für Hachings Ex-Veilchen
FC Erzgebirge Aue Skarlatidis stiehlt Aue die Show: Sprechchöre und Knusperflocken für Hachings Ex-Veilchen

Das galt insbesondere für Schreck, der sein Eigentor unbedingt ausbügeln wollte: "Dafür bin ich dankbar. Es war aber vor allem eine Willensleistung der Mannschaft."

Einziger Wermutstropfen: Elias Huth (25) zog sich in der Schlussphase eine Gehirnerschütterung zu.

Elias Huth (25) musste Freitagabend nach seiner Einwechslung mit einer Kopfverletzung vom Feld und ins Krankenhaus.
Elias Huth (25) musste Freitagabend nach seiner Einwechslung mit einer Kopfverletzung vom Feld und ins Krankenhaus.  © picture point/Sven Sonntag

Titelfoto: IMAGO/Frank Kruczynski, IMAGO/Hübner

Mehr zum Thema FC Erzgebirge Aue: