Aue-Spieler Stefaniak heiß aufs Derby gegen Ex-Klub Dynamo: "Fans werden uns Flügel verleihen"
Aue - Man braucht nicht lange drumherum zu reden, dass FC Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden ihre Schwierigkeiten haben, in die 3. Liga hineinzufinden. Wer am heutigen Sonntag im Sachsenderby triumphiert, kann von sich behaupten, nach dem Abstieg angekommen zu sein und beflügelt in die nächsten Wochen gehen. Der Verlierer dagegen dürfte noch länger dran zu knabbern haben.
Die Grundkonstellation ist klar. Dynamo ging vor der Saison als großer Aufstiegsfavorit ins Rennen. 19 von 20 Drittliga-Trainer hatten die SGD auf dem Zettel. Jener Rolle sind die Schwarz-Gelben bislang aber noch überhaupt nicht gerecht geworden.
Die Veilchen sahen sich selbst nicht direkt als Aufstiegsaspirant - so sprach Cheftrainer Timo Rost (43) davon, im besten Fall "oben mitzuspielen" - und trotzdem räumten zehn Übungsleiter Aue Aufstiegschancen ein.
Dass ein gewonnenes Sachsenderby zur Initialzündung werden kann, zeigte das Spieljahr 2015/16, als Lila-Weiß beim Chemnitzer FC 2:1 siegte und danach weitere 13-mal ungeschlagen blieb und damit den Grundstein für den Wiederaufstieg legte.
Einer, der in jener Saison ebenfalls aufstieg, war Marvin Stefaniak (27) - damals noch im Trikot des heutigen Gegners. "Ich freue mich riesig auf das Derby", ist der ballfertige Mittelfeldspieler heiß wie Frittenfett.
Aue-Kicker Stefaniak fordert mehr Offensivpower, ohne Abstriche bei der Defensive
Was für ein Potenzial Stefaniak besitzt und dass er dies jederzeit abrufen kann, stellte der 27-Jährige in der noch jungen Saison mehrfach unter Beweis. Er kann mit seiner Ballbehandlung Eins-gegen-eins-Situationen lösen, wie es kaum ein anderer vermag.
Das schafft Aktionen, die den Unterschied ausmachen. Oder seine Freistöße - eine echte Waffe. Mit zwei Toren ist er überdies bester Torschütze. Das wiederum zeigt, wo es bei Aue hakt.
"Nach vorne ist immer einiges möglich, aber wir müssen Tore schießen, was wir zuletzt nicht so gut gemacht haben", fordert Stefaniak mehr Offensivpower, ohne aber die Defensive zu vernachlässigen: "Wir müssen abrufen, was wir in Saarbrücken abriefen und hinten kompakt stehen."
Dazu zählt der Außenbahnspieler auf den zwölften Mann: "Wenn die Fans uns nach vorne peitschen, wird uns das Flügel verleihen und dafür sorgen, dass wir uns noch besser fühlen." Und wie gut fühlt es sich erst nach dem Sieg an. Stefaniak: "Das wäre der erste Dreier und einer, der noch geiler wäre als andere."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag