Aue-Trainer Dotchev hadert: "Fühlt sich wie Niederlage an"

Aue - "Es fühlt sich wie eine Niederlage an", konnte Pavel Dotchev (58) seine Enttäuschung über das 2:2 (0:1) beim SSV Ulm nicht verbergen. Dass der Veilchen-Coach mit einem Punktgewinn bei den als Spitzenreiter in den Spieltag gegangenen Spatzen haderte, ist ein eindeutiger Fingerzeig auf die starke Vorstellung, die Aue vor allem nach dem Seitenwechsel bot.

Sekunden nach dem Ausgleich zum 2:2: die Ulmer flippen aus, können ihr spätes (unverdientes) Glück nicht fassen, während die Auer dastehen wie Salzsäulen.
Sekunden nach dem Ausgleich zum 2:2: die Ulmer flippen aus, können ihr spätes (unverdientes) Glück nicht fassen, während die Auer dastehen wie Salzsäulen.  © IMAGO/Patrick Hipp

Tim Danhof (26, 50.) glich den Pausenrückstand aus und läutete damit eine Drangphase ein, in der Marvin Stefaniak (29) eigentlich nach etwas mehr als einer gespielten Stunde zwingend auf 2:1 stellen musste, aus drei Metern aber den Mario Gomez gab und das Leder über das Gehäuse drosch.

"Wir liegen zur Pause zurück, und du weißt nicht, warum, aber wir wollten auf unsere Chance warten. Für mein Dafürhalten hatten wir das Spiel in der zweiten Halbzeit im Griff", findet Dotchev im Rückblick.

Der 58-Jährige bewies dabei im entscheidenden Moment wie schon öfter im Saisonverlauf ein glückliches Händchen, als er Marcel Bär (31) nach dessen krankheitsbedingtem Ausfall in der 74. Minute als Joker aufbot. Keine Minute später traf Aues 12-Tore-Mann die Latte. In der 88. Minute dann war Bär nach starker Einleitung von Marvin Stefaniak und Mirnes Pepic (28) frei durch und ließ die Erzgebirger vom Sieg träumen.

Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?
FC Erzgebirge Aue Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?

Der wäre gleichbedeutend gewesen mit dem nochmaligen Aufflackern der Aufstiegshoffnungen oder wenigstens einer höheren Chance, sich über die 3. Liga für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

War mit der Leistung seiner Truppe zufrieden, mit dem Spiel nicht: FCE-Trainer Pavel Dotchev (58).
War mit der Leistung seiner Truppe zufrieden, mit dem Spiel nicht: FCE-Trainer Pavel Dotchev (58).  © IMAGO/Patrick Hipp

Auer geben Punkte her

Drei Wochen krank, eingewechselt und getroffen: Marcel Bär (31) brachte Aue mit 2:1 in Führung. Es war bereits sein 13. Saisontreffer.
Drei Wochen krank, eingewechselt und getroffen: Marcel Bär (31) brachte Aue mit 2:1 in Führung. Es war bereits sein 13. Saisontreffer.  © IMAGO/Hafner

Aber - und das ist eben die andere Seite der Medaille: Zum wiederholten Male gab seine Elf in den Schlussminuten sicher geglaubte Punkte her, weshalb es für ganz oben nicht reicht.

"Wenn du in der 94. Minute aus einem gegnerischen Einwurf heraus das 2:2 bekommst, ist es eine gefühlte Niederlage. Wir können dennoch stolz darauf sein, wie wir uns präsentiert haben. Die drei Punkte hätten wir absolut verdient gehabt", unterstreicht Dotchev und kommt nicht umhin den Unterschied zwischen dem FCE und einer echten Spitzenmannschaft herauszustellen:

"Wenn du weiter oben stehst, hast du dann dieses gewisses Quäntchen."

Titelfoto: IMAGO/Patrick Hipp

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