Aues dritter Keeper gegen Ulm plötzlich im Tor: "Natürlich rechnet man nicht damit"

Aue - "Unverhofft kommt oft, würde ich sagen", beschrieb Louis Lord (21) seinen Einsatz beim FC Erzgebirge Aue gegen den SSV Ulm ziemlich treffend.

Louis Lord (21) hätte nicht damit gerechnet, erwies sich am Ende sogar als bester Auer auf dem Platz.
Louis Lord (21) hätte nicht damit gerechnet, erwies sich am Ende sogar als bester Auer auf dem Platz.  © Picture Point / Sven Sonntag

Die eigentliche Nummer drei kam zur 26. Minute zwischen die Pfosten, weil sich Max Uhlig (18) zuvor am rechten Knie verletzt hatte und Kapitän Martin Männel (37) die Reise gar nicht erst angetreten hatte, da sein jüngerer Sohn Max am Sonnabend Schulanfang hatte.

Lord packte die Gelegenheit beim Schopfe und erwies sich als bester Auer, wenngleich er das 0:1 (0:1) und somit die erste Saisonniederlage nicht verhindern konnte.

"Natürlich rechnet man nicht damit, aber das zeigt, dass man jeden im Kader braucht, niemand bleibt da auf der Strecke oder sollte auf der Strecke bleiben", schob Lord bei "MagentaSport" nach.

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Er hielt Aue, das die erste Halbzeit über weite Strecken verpennt hatte und durch Max Scholze (44.) in Rückstand geriet, dann aber die zweite Hälfte über weite Strecken beherrschte, im Spiel. Sein Gefühlsausbruch nach der Parade gegen Max Brandt (24, 83.), das Abklatschen mit Anthony Barylla (28) und Ryan Malone (32) zeigte, wie wichtig die Aktion war.

"Ich fliege auf Verdacht ins Eck. Gerne hätte ich gesagt, dass ich damit einen Punkt gerettet habe. Das habe ich leider nicht. Jetzt müssen wir halt in zwei Wochen Gas geben", blickt Lord auf die Partie gegen Havelse nach der Pokal-Pause.

2019 stand Männel trotz Einschulung seines Sohnes im Tor

Umstrittene Entscheidung: Kapitän Martin Männel (37) entschied sich für die Einschulung seines Sohnes.
Umstrittene Entscheidung: Kapitän Martin Männel (37) entschied sich für die Einschulung seines Sohnes.  © Julius Frick/dpa

Aller Voraussicht nach wird er dann wieder ins dritte oder zweite Glied rücken, je nachdem wie schwer Uhligs Knieverletzung ist. Dass Männel gegen Ulm aus besagten privaten Gründen fehlte, stieß einigen Fans in den sozialen Medien sauer auf.

Dabei wird nur vergessen, dass Männel 2019 in der 2. Bundesliga, als seinerzeit das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld anstand, in ähnlicher Situation trotz der Einschulung seines älteren Sohnes Anton aufgelaufen ist.

Genau diesen Umstand hat auch Coach Jens Härtel mit berücksichtigt, wie er vor der Partie bekräftigte: "Er ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, dabei zu sein. Es ist sein kleiner Sohn und bei seinem großen hat er das alles verpasst. Dem haben wir stattgegeben, denn wir haben vollstes Vertrauen in Max Uhlig."

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Und das ist der eigentlich springende Punkt. Über kurz oder lang muss Aue den altersbedingten Wechsel auf der Torwartposition vollziehen.

Dass Uhlig sich ausgerechnet am Sonnabend am Knie verletzt, wer das vorhergesehen hat, räumt jedes Wochenende auch beim Lotto ab ...

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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