Nach Remis gegen Ingolstadt: Das sagt Aue-Coach Härtel

Aue - "Denk ich an Aue in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht", würde Dichter Heinrich Heine wahrscheinlich sagen, wenn er sieht, was beim FC Erzgebirge aktuell abgeht. Lila-Weiß versiebte am Sonntagabend gegen den FC Ingolstadt (2:2) in 60-minütiger Überzahl die riesige Gelegenheit mit den Nichtabstiegsplätzen gleichzuziehen. Dabei hatte die Konkurrenz zuvor zum wiederholten Male für den Schacht gespielt.

Enttäuschung beim FC Erzgebirge Aue nach dem 2:2 gegen Ingolstadt.
Enttäuschung beim FC Erzgebirge Aue nach dem 2:2 gegen Ingolstadt.  © picture point/Sven Sonntag

Die Pfiffe nach Spielende zeigen, wie groß der Druck auf dem Kessel ist. Emotionen, die allerdings legitim sind. Immerhin mal etwas Feuer, nachdem es während des Spiels keinen organisierten Support gab - eine Folge des Zaunfahnen-Raubs zwei Wochen zuvor. Aber irgendwie fehlte damit etwas, um einer ohnehin merklich nicht frei aufspielenden Mannschaft etwas Selbstbewusstsein einzuimpfen.

Denn wie es um das Nervenkostüm bestellt war, merkte man nach dem eigenen Führungstreffer durch Jonah Fabisch (79.). Aue fuhr seine Offensivbemühungen minütlich mehr herunter. TAG24 wollte hinterher auf der Pressekonferenz wissen, wieso Jens Härtels (56) Elf viel zu passiv wurde und die sich bietenden Konter unsauber ausspielte.

"Das ist ja die Frage, wieso wir das gemacht haben. Das betrifft nicht nur die Konter, sondern mit einem Mann mehr kannst du auch in der gegnerischen Hälfte Ballbesitz haben, um den Gegner zu stressen. Wenn du den Ball hast, kannst du auch kein Gegentor bekommen. Deswegen wäre das die bessere Strategie gewesen, warum auch immer wir das nicht mehr so hinbekamen und auch den Mumm nicht mehr hatten. Dazu ist Ingolstadt aggressiver angelaufen", resümierte Härtel.

Aue-Coach Härtel: "Ist nicht so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht hätten"

Musste erklären, weshalb seine Jungs nach 60 Minuten in Überzahl keinen Sieg festzurren konnten: Aue-Coach Jens Härtel (56).
Musste erklären, weshalb seine Jungs nach 60 Minuten in Überzahl keinen Sieg festzurren konnten: Aue-Coach Jens Härtel (56).  © picture point/Sven Sonntag

Er hatte sogar direkt nach dem 2:1 mit Erik Weinhauer (24) und Jannic Ehlers (22) zwei Offensive gebracht, weshalb sich Härtel den Schuh, er habe auf Ergebnis verwalten abgezielt, nicht anziehen muss. Die Mannschaft scheint einfach verunsichert.

Allerdings, das gehört auch zur ganzen Wahrheit, standen Weinhauer und Ehlers schon an der Seitenlinie, da stand es noch 1:1. Müßig zu spekulieren, ob ein defensiver Wechsel besser gewesen wäre.

Härtel: "Am Ende ist es nicht so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht hätten. Wechseln wir defensiv und kriegen das Tor, fragt jeder, wieso wir nicht offensiv gewechselt haben."

Eine Stunde Überzahl reicht nicht zum Sieg: Aue lässt vor Minuskulisse Big Points liegen
FC Erzgebirge Aue Eine Stunde Überzahl reicht nicht zum Sieg: Aue lässt vor Minuskulisse Big Points liegen

Damit hat er definitiv einen Punkt. Ob den jeder Entscheidungsträger im Verein teilt, bleibt abzuwarten.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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