Biankadi oder Dovedan nach Aue? FCE braucht Stürmer, die treffen
Aue - Fortschritte wollte am Sonntag gegen Dynamo jeder im Veilchen-Lager ausgemacht haben. Tatsächlich zeigte sich der FC Erzgebirge Aue gegenüber den vorangegangenen Partie stark verbessert.
Die Abwehr ließ wie in Saarbrücken (0:0) ganz wenig zu und auch der Zug auf das Tor war diesmal zu sehen. Doch für den Aufwand sprang viel zu wenig heraus. Dabei zeigte sich einmal mehr: Aue hat ein Stürmerproblem.
"Der Schwerpunkt in den nächsten Wochen muss darauf liegen, diese Chancen, die wir in jedem Spiel generieren auch zu nutzen, um auch mal ein Spiel für uns zu entscheiden", schreibt Cheftrainer Timo Rost (43) seinen Angreifern ins Stammbuch.
Nur drei Tore aus sechs Spielen sind zu wenig. Lenn Jastremski (21) fand gegen Dynamo bis zu seiner Auswechslung in der 69. Minute nicht statt. Joker Elias Huth (25), letzte Halbserie noch zehn Tore in 18 Partien für Halle erzielte, konnte ebenfalls keine Akzente setzen. Boris Tashchy (29) fiel mit einem Faserriss in der Leistengegend aus.
Alles zusammen führt dazu, dass Rost den Verein auf dem Transfermarkt nochmals zum Handeln gezwungen sieht: "Wir halten die Augen und Ohren offen. Wenn uns ein Spieler qualitativ verbessern kann, werden wir sicherlich noch etwas tun."
Stefaniak kann das Auer Offensivspiel nicht alleine ankurbeln
Nach TAG24-Informationen stehen Merveille Biankadi (27, Heidenheim/Vertrag bis 2023) und Nikola Dovedan (28, vereinslos/zuletzt Nürnberg) im Fokus. Selbst wenn Aue nochmals nachlegt, brauchen die Stürmer auch Zuspiele. Marvin Stefaniak (27) erwies sich auch gegen seinen Ex-Verein Dynamo Dresden einmal mehr als das kreative Element im Mittelfeld.
Selbst Situationen, bei denen er sich zwei Gegenspielern gegenüber sah, löste der Außenbahnspieler spielend leicht mit seiner feinen Technik. Ihm zuzuschauen, macht Spaß. Gemeinsam mit Anthony Barylla (25) bildete der 27-Jährige auf der rechten Bahn ein sehr gutes Tandem, das die gefährlichste Chance der ersten Halbzeit einleitete, als Maximilian Thiel an die Latte köpfte.
Stefaniak allein kann das Offensivspiel aus dem Mittelfeld aber nicht ankurbeln. Es braucht im Zentrum einen Ballverteiler, der spielerisches Übergewicht für Zuspiele in die Spitze nutzt. Das ging Aue gegen Dynamo ab - die Abwehr mit öffnenden Pässen auseinander zu reißen.
Dagegen bereitet das Spiel gegen den Ball momentan kein Kopfzerbrechen, weshalb Rost dasselbe Urteil wie gegen Saarbrücken fällte: "Wir haben ein starkes Spiel gemacht und wenig zugelassen. Einsatz und Kompaktheit waren da, nur die Chancen müssen besser genutzt werden."
Titelfoto: IMAGO/MIS/Zink