Erschreckend schwach! Aue schlittert in echte Ergebniskrise

Aue - Der FC Erzgebirge Aue schlittert in eine handfeste Ergebniskrise! Im Heimspiel gegen den SC Verl unterlagen die Veilchen am Samstag nach einer über weite Strecken erschreckend schwachen Vorstellung mit 2:3 (0:1) und mussten sich im Nachgang einiges anhören.

Da greift man sich an den Kopf! Martin Männel (35, r.) und Steffen Nkansah (27) war die Enttäuschung anzusehen.
Da greift man sich an den Kopf! Martin Männel (35, r.) und Steffen Nkansah (27) war die Enttäuschung anzusehen.  © picture point/Sven Sonntag

"Und ihr wollt Wismut Aue sein?", erscholl es mit Vehemenz, als Eduard Probst (22) Verl mit 3:1 in Front gebracht hatte. Dazu gab es gellende Pfiffe - deutlich mehr noch als beim Gang in die Halbzeit. Wobei die 5865 Zuschauer gerade im ersten Durchgang arg enttäuscht wurden.

"Es kamen Gesänge, die nicht so ganz nach Aue passen. Der Wille war bei jedem zu erkennen", stellte sich Kapitän Martin Männel (35) hinterher vor die Mannschaft. Kurz zuvor hatte sich Dimitrij Nazarov (33) beim Abgang ein lautes Wortgefecht mit Nörglern auf der Haupttribüne geliefert.

Wie nach dem 2:5 in Halle lagen bei manchen die Nerven blank. Nicht die einzige Parallele! "Es war ein Déjà-vu mit einer frühen ersten Chance gegen uns. In der Folge hatten wir noch ein paar knifflige Szenen zu überstehen, bis es irgendwann gerummst hat und es 0:1 stand", resümierte Männel die Anfangsphase.

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Verls Jesse Tugbenyo (21, 2./5.) ließ beste Möglichkeiten ungenutzt. Der Ex-Auer Nicolas Sessa (27, 20.) machte es wesentlich besser. Allerdings unter gütiger Mithilfe der Gastgeber.

"Torge Paetow läuft 60, 70 Meter über den Platz, was uns nicht passieren darf", kritisiert Sportchef Matthias Heidrich (45), der dies als einen Unterschied ausgemacht hatte: "Verl hat es gut gemacht, weil wir es zuließen."

Bedröppelte Gesichter: Bei den Veilchen war die Stimmung nach der Heimniederlage am Boden.
Bedröppelte Gesichter: Bei den Veilchen war die Stimmung nach der Heimniederlage am Boden.  © picture point/Sven Sonntag

Aue-Keeper Männel: "In vielen Spielen war Kritik angebracht, in den letzten Wochen und heute nicht"

FCE-Keeper Martin Männel kassiert das 1:3 durch Eduard Probst (22).
FCE-Keeper Martin Männel kassiert das 1:3 durch Eduard Probst (22).  © picture point/Sven Sonntag

Mit Wiederanpfiff war wieder Sessa (46.) zur Stelle, der den einzigen Wackler von Männel, einen verunglückten Befreiungsschlag per Außenristschlenzer, versenkte.

"Fußball ist ein Fehlersport und auch ich bin nicht frei von Fehlern", fasste sich Männel an die eigene Nase: "Dadurch hatten wir ein noch größeres Brett zu bohren, aber die Jungs haben sich gut gefangen, wir machen den Anschluss und versuchen auf den Ausgleich zu spielen."

Das "Pfund" von Anthony Barylla (25), wie Männel den sehenswerten Schuss des Außenverteidigers nannte, taugte nicht als Gamechanger, da Aue hinten viel zu weit weg vom Mann stand und Verl regelrecht einlud. Borys Tashchy (29) verkürzte per Handelfer zwar auf 2:3.

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Aue rannte in Unterzahl - Tom Baumgart (25) musste verletzt raus und das Wechselkontingent war erschöpft - an, aber zum 3:3 reichte es nicht.

Aue bekam die Quittung für die eigene Lethargie auf der Anzeigetafel serviert und von den Rängen zu hören, wenngleich sich Männel mehr Fingerspitzengefühl erhofft: "Ich würde mir wünschen, dass nicht nur das pure Ergebnis bewertet wird, sondern auch die Art und Weise und der Willen. In vielen Spielen war Kritik angebracht, in den letzten Wochen und heute nicht."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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