Aue - Was derzeit beim FC Erzgebirge passiert, das nennt man wohl einen Lauf. Das ist Glück und sehr viel Geschick. Das 2:1 gegen Saarbrücken war der fünfte Sieg im siebten Spiel 2023, der 16. Punkt insgesamt und mittendrin stets Dimitrij Nazarov (32). Er sorgt mit dafür, dass der Keller kein Thema mehr im Erzgebirge ist.

Vergessen war nach dem Abpfiff das Leid und der schwache Auftritt in den ersten 45 Minuten. Der Ex-Auer Calogero Rizzuto (27.) schockte Aue mit seinem Tor aus 22 Metern. Da gelang dem FCE nicht viel.

In der zweiten Hälfte blühten die Veilchen auf. Das Stadion kochte, Nazarov war bestens aufgelegt und lobte die fleißigen Fans.

"Ich wohne ja direkt in Aue. Als ich am Morgen aus dem Fenster schaute, habe ich gesagt, dass wir niemals spielen. Es hatte so sehr geschneit. Ist zwar normales Wetter bei uns, trotzdem. Dann kommen die Fans, räumen den Platz frei. Ein ganz großes Dankeschön an alle. Wir konnten es mit einem Sieg zurückzahlen", so der 32-Jährige.

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Er hatte seine Aktie dran, weil er sich in der zweiten Halbzeit auf das besann, was er kann. "Dima" spielte Fußball, meckerte nicht mehr und sorgte für die erste von vier Auer Szenen in der zweiten Hälfte.

Nach einem Zuspiel von Sam Schreck (24) zog er im Strafraum aus 14 Metern ab. Die Kugel sprang kurz vor Daniel Batz (32) auf und somit über seine Hände - 1:1 (48.).

"Das war mit der beste Gegner der letzten Wochen. Wir hatten anfangs nicht den Zugriff. Wir sind in der zweiten Hälfte eher draufgegangen, das hat Saarbrücken nicht gepasst. Mit unseren schnellen Spielern vorn hat jeder Gegner Probleme", so Nazarov.

Martin Männel (34) mit zahlreichen Paraden und Antonio Jonjic (23) mit seinem fünften Tor seit Pavel Dotchev (57) im Amt ist, ließen Aue dann komplett ausrasten.

Aber auch die Zahlen und Fakten von Nazarov können sich absolut sehen lassen. Vier Tore unter Dotchev (in Ingolstadt, gegen Bayreuth, in Osnabrück und jetzt gegen Saarbrücken) und vier Vorlagen (gegen Bayreuth, gegen Mannheim, in Wiesbaden und Saarbrücken). Das macht insgesamt acht Scorer-Punkte.

Kein Drittliga-Profi war in diesem Zeitraum effektiver. Zum Vergleich: In den ersten 17 Partien gelang ihm nur ein Treffer - auch wenn dies das "Tor des Monats" September beim 3:0 gegen Meppen war.