Erzgebirge Aue: Seitz kam, sah - und traf nicht

Aue - "Wollt ihr schon wieder mit mir sprechen", entgegnete Sean Seitz (21), als er am Sonnabend in der Mixed-Zone vor die wartenden Journalisten trat.

Sean Seitz (21) ärgerte sich selbst am meisten.
Sean Seitz (21) ärgerte sich selbst am meisten.  © picture point/Sven Sonntag

Es kam nicht von ungefähr, denn wie schon gegen Lübeck (2:0) war der 21-Jährige auch beim 0:0 (0:0) gegen 1860 München nach seiner Einwechslung die treibende Kraft in Erzgebirge Aues Offensive. Seitz holte mit starkem Antritt eine Rote Karte gegen Philipp Steinhart (31) heraus und hatte dreimal den Siegtreffer auf dem Fuß.

"Ich hab den Ball schon im langen Eck drinnen gesehen", sagte Seitz zu seinem ersten Brett, als er es von halblinks besonders schön machen wollte, das Leder aber mit etwas zu viel Effet versah: "Klar muss ich den reinmachen!"

Coach Pavel Dotchev (58) stellte sich hinterher schützend vor seinen Joker, indem er den nach drei Heimspielen binnen zwei Wochen durchaus in Mitleidenschaft gezogenen Rasen als Ursache für die Fehlschüsse aufführte.

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"Ich glaube, dass der Platz auch etwas stumpf war. Sean hat drei riesige Chancen, von denen er in einer anderen Konstellation normalerweise zwei machen würde", so Dotchev, der nun als Psychologe gefordert ist: "Er ist ein junger Spieler, ein Kopfmensch. Er hat das ja nicht extra gemacht. Wir werden ihn wieder aufbauen."

Denn fakt ist auch: Seitz war es, der, inklusive Nachspielzeit, so viele Großchancen hatte wie die Mitspieler die kompletten 90 Minuten zusammen nicht.

Bär glänzt als Vorbereiter

Auch hier fehlten ein paar Zentimeter: Sean Seitz (21, M.) schlenzt den Ball am Tor vorbei.
Auch hier fehlten ein paar Zentimeter: Sean Seitz (21, M.) schlenzt den Ball am Tor vorbei.  © picture point/Sven Sonntag

Marcel Bär (31) konnte nicht in die Situationen gebracht werden. Der Ex-Löwe glänzte dagegen als Vorbereiter. Nur versäumte es Seitz, die Bude zu machen.

Was allerdings auch auffiel, war, dass sich Aue im Spielaufbau schwertat, was vor allem der Tatsache geschuldet war, dass Mirnes Pepic (28) mit einer Zerrung im Gesäßbereich ausfiel. Dotchev über die Wahrscheinlichkeit, dass der Spielgestalter bis zum Derby beim Halleschen FC kommenden Sonntag wieder fit wird:

"Wir wollten nix riskieren. Stellen sie sich vor, Pepic spielt mit 60 bis 70 Prozent, bei seinem Zustand. Spielt er schlecht, hilft er der Mannschaft nicht und fehlt vielleicht nächste Woche, weshalb die Entscheidung dahingehend fiel, ihn zu schonen."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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