Aue verliert Spiel, das es nie verlieren darf!

Aue - Der FC Erzgebirge zeigt in der ersten Halbzeit eine der besten Saisonleistungen, spielt Arminia Bielefeld phasenweise an die Wand und muss zwingend mit 2:0, 3:0 führen. Doch die Veilchen sündigen mit ihren Chancen, bekommen vor 10111 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 1:3 (1:0) die Quittung und sind obendrein die Tabellenführung an Dynamo Dresden los.

Maximilian Großer (Bielefeld) und Kilian Jakob (Aue) kämpfen um den Ball.
Maximilian Großer (Bielefeld) und Kilian Jakob (Aue) kämpfen um den Ball.  © Picture Point / Sven Sonntag

"Angriff ist die beste Verteidigung", hatte Coach Pavel Dotchev vor der Partie betont und seine Mannschaft entsprechend eingestellt. Ohne Umschweife setzte die es in die Tat um.

Mirnes Pepic setzte energisch nach und forcierte den Ballgewinn, sodass der Weg frei war für Marcel Bär (6.). Der Angreifer wollte die Nebenleute mitnehmen, fand aber keine Anspielstation und probierte es selbst aus gut 20 Metern mit einem straffen Schuss, den Jonas Kersken nur prallen lassen konnte.

Die Veilchen besaßen das klare Chancenplus. Boris Tashchy (11.) scheiterte nach starker Vorarbeit von Marvin Stefaniak ebenfalls an Kersken. Das hätte das 1:0 sein müssen!

Nach Aue-Sieg im Sachsenpokal: Sijaric klopft leise an
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Mika Clausens anschließender Nachschuss wurde geblockt, doch Pepic machte den zweiten Ball nochmal scharf. Letztlich kam Stefaniak (12.) am langen Pfosten zum Kopfball, ehe Kersken die Situation unter Kontrolle brachte.

Als Tashchy (17.) nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden ging, forderte Aue Elfmeter, doch Referee Florian Heft wertete den Zusammenprall Schulter an Schulter nicht als Foul - vertretbar.

Es war ein richtig munteres Spiel, umrahmt von einer fantastischen Kulisse mit stimmungsvollem Support von beiden Fanlagern. Auf dem Rasen spielte die Musik dagegen fast ausschließlich in der Hälfte der Arminen.

Bär (20.) tankte sich halblinks im Strafraum durch und versuchte es mit viel Gefühl aufs lange Eck. Der Ball drehte sich am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite pfiff Heft ein vermeintliches Tor von André Becker (22.) wegen Foulspiels zurück.

Chancenwucher sollte sich rächen

Seine Torchancen hat Erzgebirge Aue nicht ausreichend genutzt.
Seine Torchancen hat Erzgebirge Aue nicht ausreichend genutzt.  © Picture Point / Sven Sonntag

Wenig später war Heft ein weiteres Mal gefordert, als Kilian Jakob von Maximilian Großer mit dem Ellenbogen getroffen wurde. Diesmal gab's Strafstoß, wobei das Foul außerhalb stattfand. Glück für Aue!

Stefaniak (28.) war's egal. Er trat an und schickte Kersken in die falsche Ecke - 1:0.

Wie brandgefährlich Bielefeld im Umschaltspiel ist, zeigte wenig später Becker (35.), der erneut einnetzte, zuvor aber den Tick im Abseits stand.

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Ein Ausgleich hätte den Spielverlauf auch ziemlich auf den Kopf gestellt, so dominant wie die Dotchev-Elf bis hierhin auftrat. Zumal Bär mit dem Pausenpfiff noch hätte erhöhen können.

Dieser Chancenwucher sollte sich rächen! Die Gäste kamen deutlich schwungvoller aus der Kabine. Stefano Russo (56.) schockte Aue mit einem perfekt getretenen Freistoß - 1:1.

Dann gewann Becker, den sie nicht so recht in den Griff bekamen, nach Eckball seinen Zweikampf und legte zu Mael Corboz (61.) - 1:2.

Während man im ersten Durchgang noch Elfer-Dusel hatte, wurde nach Foul an Stefaniak ein klarer Strafstoß verweigert. Das brachte selbst Dotchev auf die Palme, der dafür Gelb sah.

Nützte alles nix, denn Marius Wörl (78.) machte auf der Gegenseite endgültig den Deckel drauf - 1:3. Diese Niederlage war einzig und allein der mangelnden Chancenverwertung in der ersten Halbzeit geschuldet!

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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