Schulter kaputt? Aber Aue-Neuzugang Thiel beißt die Zähne zusammen und spielt weiter
Aue - Die Partie vom FC Erzgebirge Aue in Saarbrücken war noch jung, da sorgte Maximilian Thiel (29) für eine Schrecksekunde auf der Auer Bank. Bei einem Zweikampf mit Bjarne Thoelke (30) in der 12. Minute hatte sich der Mittelfeldspieler das Schultergelenk ausgerenkt und musste vom Feld. Doch Thiel wollte unbedingt weiterspielen. Er biss auf die Zähne und hielt noch weitere 47 Spielminuten durch.
"Vor sieben Jahren hatte ich mir die Schulter schon einmal luxiert, weshalb es immer passieren könnte. Diesmal ist sie leider herausgerutscht, doch der Mannschaftsarzt hat sie wieder eingerenkt", machte Thiel bis zur 59. Minute weiter: "Ich gab dann ein Zeichen, dass es einfach nicht mehr ging."
Denn der Neuzugang geht mit seiner zweikampfbetonten Spielweise immer wieder dahin, wo es wehtut - auch für den Gegner. Thiel scheute keinen Körperkontakt, zog auch mal ein Foul, wenn es nicht anders ging.
Genau diesen Spielansatz hatte Cheftrainer Timo Rost (43) vor der Saarbrücken-Partie ins Auge gefasst und von seiner Mannschaft gefordert. "Maxi hat ein klasse Spiel gezeigt. Man darf bei ihm nicht vergessen, dass er nach seinen Wadenproblemen zu Saisonbeginn noch Spielfitness benötigt. Die Leistung gegen Saarbrücken gab einen Vorgeschmack darauf, was für einen Wert er für die Mannschaft haben kann, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist", lobt Rost.
Thiel mit seinen 1,86 Metern sollte gegen den FCS Größe und Robustheit einbringen, was er tat, wie die Mannschaft allgemein. "Was das Kämpferische und die Kompaktheit anbelangt, haben wir einen tollen Auftritt hingelegt. Wir hatten als Team den Plan, die Null zu halten", sah Thiel die Veilchen defensiv sattelfest stehen: "Wir haben die Zweikämpfe angenommen und die letzte Linie hat super verteidigt."
Rechtzeitig zum Derby wieder fit?
Rechtzeitig zum Derby muss der FCE nun die Balance finden, zwischen sicherer Deckung und kaltschnäuzigem Angriff. "Was noch ein bisschen fehlte, war nach vorne Mut zu entwickeln und die Genauigkeit, um den letzten Pass anzubringen. Allerdings sind wir eine neu zusammengestellte Mannschaft. Da funktioniert so etwas nicht von heute auf morgen, sondern benötigt Zeit", so Thiel.
Zeit ist auch das Stichwort, wenn es darum geht, wie lange der 29-Jährige braucht die Schulterprobleme auszukurieren. Rost gibt sich jedenfalls zuversichtlich: "Maxi meinte, er könne gut einschätzen, wie er mit der Verletzung umgeht. Wir warten die Trainingseinheiten ab, aber ich bin optimistisch, dass es bis zum Derby passt."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag