Stefaniak fliegt: Aue kassiert Peinlich-Pleite gegen Verl!
Aue - Bitter für den FC Erzgebirge Aue: Desolat verteidigende Veilchen kassieren am Samstag im vorletzten Heimspiel des Kalenderjahres gegen den SC Verl nach einer streckenweise indiskutablen Vorstellung eine 2:5 (2:4)-Pleite.
Coach Pavel Dotchev hatte aufgrund der zuletzt sehr anfälligen Defensive Wechsel angekündigt und tat dies auch in umfassendem Maße. Die Viererkette wurde auf allen vier Positionen verändert.
Hieß: Pascal Fallmann rückte nach abgesessener Gelbsperre wieder nach rechts. Die Innenverteidigung bildeten wie zu Saisonbeginn Anthony Barylla und Tim Hoffmann.
Kilian Jakob rückte wie erwartet links nach hinten. Im Mittelfeld ersetzte Erik Majetschak wie vorhergesehen Ali Loune nach dessen Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss. Marvin Stefaniak rückte auf die linke und Omar Sijaric neu auf die rechte Bahn.
Aue hatte sich vorab auf einen spielstarken Kontrahenten eingestellt, ließ diesem aber erstaunlich viel Raum. Im Mittelfeld gab es keinen Gegendruck, sodass die Verler in Ruhe aufbauen und dann das Spiel über ihre linke Seite schnell machen konnten.
Die diagonale Eingabe in den Rückraum des Sechzehners landete maßgenau bei Yari Otto (7.) - 0:1. Das war zu naiv verteidigt!
Aue gleicht aus, doch Verl zieht nach!
Marvin Stefaniak (11.) hatte zwar die postwendende Antwort auf dem Fuß, doch scheiterte im Eins gegen Eins an Keeper Philipp Schulze.
Doch sie blieben dran! Boris Tashchy mit starker Spieleröffnung auf die rechte Außenbahn. Die anschließende Flanke von Fallmann wurde im ersten Anlauf zwar geklärt, aber Mirnes Pepic machte den Ball wieder scharf mit seinem Pass zu Stefaniak, der wiederum Tashchy mitnahm.
Warum Dotchev Woche für Woche auf den Ukrainer baut, zeigte dieser mit seiner guten Ballabschirmung und dem Auge für Omar Sijaric (16.) - 1:1.
Vorne ordentlich, hinten mangelhaft: Flanke Patrick Kammerbauer und vier Veilchen schauten nur zu, wie Dominik Steczyk (24.) völlig freistehend einschob - 1:2.
Was grundsätzlich auffiel, war die Körpersprache. Die war praktisch nicht vorhanden. Das wirkte verunsichert. Man schien mehr mit sich beschäftigt, denn mit dem Gegner.
Tag der offenen Tür beim FCE: Veilchen kassieren bittere 2:5-Pleite
Mit Ball dagegen gelang es immer wieder Akzente zu setzen. Sijaric (31.) hätte den Ausgleich wiederherstellen können, scheiterte aber aus rechtem spitzen Winkel an Schulze. Besser machte es Marcel Bär (42.), der Tashchys Zuspiel aufnahm, den herausgeeilten Schulze überlief und ins verwaiste Tor traf - 2:2.
Zwei Heimtore nützen aber nix, wenn hinten Tag der offenen Tür ist. Berkan Taz (44.) - 2:3. Und noch war nicht Halbzeitpause. Kurz ausgeführte Ecke, Eingabe an den ersten Pfosten, wo Martin Männel wie beim dritten Tor nicht gut aussah und Fabio Gruber (45.+3.) sagte Danke - 2:4.
Dotchev reagierte zur Pause und nahm die überforderten Außenverteidiger Fallmann und Jakob raus, für die Maxim Burghardt und Niko Vukancic kamen. Das Spiel war jedoch gelaufen. Kein Aufbäumen, im Gegenteil. Stefaniak (75.) sah nach rüdem Foul an Gayret glatt Rot.
Immerhin ließ Verl etwas Gnade walten und Chancen auf einen haushohen Sieg sträflich liegen, so unter anderem Lars Lokotsch (67.). Für das 2:5 von Chilohem Onuoha (90.+3.) reichte es dennoch. Ein vorzeitiger Trainerwechsel, er ist nach dieser Leistung nicht ausgeschlossen.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg