Veilchen brauchen heute Energie: Die Lausitzer sind besser in Schuss

Aue/Cottbus - FCE gegen FCE am Mittwochabend, Erzgebirge Aue bei Energie Cottbus: In der Vorbereitung gewann der Schacht die Generalprobe 2:0 und alles hoffte auf einen guten Saisonstart. Bald zwei Monate später ist von anfänglicher Euphorie keine Spur mehr.

Will am Mittwoch wieder punkten: Aue Trainer Jens Härtel (56). Klappt es nicht, wird's ungemütlich.
Will am Mittwoch wieder punkten: Aue Trainer Jens Härtel (56). Klappt es nicht, wird's ungemütlich.  © Frank Kruczynski

Die Stimmung ist im Keller, Mannschaft und Trainerteam unter Zugzwang. Ganz anders die Lage in der Lausitz. TAG24 macht den Teamvergleich.

Die Form

Cottbus: Pele Wollitz' (60) Energie ist unter Strom, zeigte einen bärenstarken Auftritt in Mannheim. Generell ist es mit acht Zählern ein zufriedenstellender Saisonstart. Allerdings ging dieser mit teils starken Leistungs- und Ergebnisschwankungen einher.

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Wollitz nach Mannheim: "Ich rede nicht von Rausch, sondern von Verlässlichkeit, um sicher die Liga zu halten. Alles andere ist Humbug, sich damit zu beschäftigen."

Aue: Jens Härtels (56) Mannschaft sucht noch ihre Form. In keinem Spiel gab es einmal 90 Minuten wie aus einem Guss, geschweige denn, dass ein Spieler einmal über zwei oder mehr Spiele konstant performt hat.

In vier von fünf Spielen ging es mit einem Rückstand in die Pause, wohingegen selbst in der ersten Halbzeit noch gar kein Tor gelang. Von einer Krise sei man aber noch weit entfernt, sagt Härtel.

Härtel ist kein Verfechter großartiger Rotation

Immer voller Energie und ein richtiger Einpeitscher: Cottbus-Trainer "Pele" Wollitz (60).
Immer voller Energie und ein richtiger Einpeitscher: Cottbus-Trainer "Pele" Wollitz (60).  © DPA/Robert Michael

Der Kader

Cottbus: Fragezeichen stehen hinter Topstürmer Timmy Thiele (34), der am Sonntag nicht im Kader stand, Leon Guwara (29, Adduktoren) und Jonas Hofmann (33, Leiste). Bethke-Ersatz Marius Funk (29) glänzte direkt mit weißer Weste beim Startelf-Debüt in der 3. Liga.

Die beiden Last Minute-Transfers Merveille Biankadi (30) und Simon Straudi (26) dürften für Mittwoch eher keine Option sein.

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Aue: Torjäger Marcel Bär (33, Aufbautraining nach Achillessehnenriss) fehlt - auch aufgrund der Mentalität, die er auf den Platz bringt. Mit Moritz Seiffert ist der einzige Linksverteidiger ausgefallen. Bei Jamilu Collins (31) fehlen noch Formalitäten.

Härtel ist kein Verfechter großartiger Rotation, nach Sonnabend muss sich aber zwingend etwas ändern. In der Defensive führt eigentlich kein Weg daran vorbei, Erik Majetschak (25) neu in der Innenverteidigung zu bringen. In der Offensive drängen sich Erik Weinhauer (24) oder Jannic Ehlers (22) auf.

Aue braucht die Trendwende und den Anschluss ans Mittelfeld

Der Ausblick

Cottbus: Bei zwei weiteren Siegen wäre Energie plötzlich voll drin im Aufstiegsrennen. Ein Sieg im Ostderby gegen Aue könnte die wieder entfachte Euphorie weiter anheizen.

Aue: Alle Mannschaftsteile müssen sich straffen und die Hierarchie auf dem Platz erkennbar sein, sonst zieht der Sog die Veilchen nach unten. Die englische Woche hat zwei Ausfahrten: Trendwende und Anschluss ans Mittelfeld finden oder abreißen lassen und im Tabellenkeller verharren.

Nimmt der FCE die zweite, würde über kurz oder lang auch eine Trainerdebatte aufkommen.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Robert Michael, Frank Kruczynski

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