1. FC Magdeburg triumphiert: Unglaubliches Pokalmatch gegen Holstein Kiel!

Kiel – Was für ein Spiel! Das war Pokal pur. In einem unglaublichen Match triumphiert der 1. FC Magdeburg im Auswärtsspiel über Holstein Kiel und zieht in die nächste Runde ein. Die Partie war kaum zu überbieten in ihrer Kuriosität.

Baris Atik (28, l.) und Kiels Timo Becker (26, r.) kämpfen um den Ball. Der FCM-Spielmacher überzeugte in der ersten Hälfte mit zahlreichen starken Aktionen.
Baris Atik (28, l.) und Kiels Timo Becker (26, r.) kämpfen um den Ball. Der FCM-Spielmacher überzeugte in der ersten Hälfte mit zahlreichen starken Aktionen.  © Axel Heimken/dpa

Im August holte der FCM drei Punkte in Kiel, seither rutschte die Titz-Elf ab, während sich die Störche oben festsetzten. Nichtsdestotrotz wollte Magdeburg an der Ostsee die Wende einleiten.

Nach der jüngsten Heimniederlage gegen Elversberg mussten Änderungen her. Für das Pokalspiel entschied sich Titz für Piccini und Krempicki, die Lawrence und Nollenberger in der Startelf ersetzten.

Mit Erfolg! Schon in der 3. Minute konnten die Hausherren nach der ersten Gelegenheit des Spiels überwunden werden. Ceka schlug eine elegante Flanke aus dem Halbfeld und fand Krempicki am zweiten Pfosten. Dieser legte den Ball uneigennützig auf Bockhorn ab, der ihn anschließend nur noch zur 1:0-Führung über die Linie drücken musste.

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Keine acht Minuten später ging die FCM-Show weiter: Holstein-Verteidiger Kleine-Bekel spielte am eigenen Strafraum einen haarsträubenden Fehlpass in die Füße von Krempicki, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 2:0 in der 11. Minute abschloss.

Selten hatte sich eine Änderung in der Anfangsformation so schnell bezahlt gemacht. Krempicki und der FCM starteten hervorragend, ließen die Gastgeber kaum ins Spiel kommen. Es war ein Augenschmaus für jeden mitgereisten Fan. Die Domstädter ließen die Kieler nicht zur Ruhe kommen: Bell Bell (25.) und Krempicki (36.) verpassten die 3:0-Führung nur knapp.

Mit einer definitiv verdienten 2:0-Halbzeitführung für Magdeburg verabschiedeten sich beide Mannschaften nach 45 Minuten in die Pause. Sollte der FCM in der Lage sein, die Effizienz der ersten Hälfte aufrechtzuerhalten, gäbe es keinen Zweifel am Einzug in die nächste Runde.

Jubeltraube nach dem 1:0: Die Magdeburger feiern die frühe Führung. Die Mannschaft zeigte eine starke Anfangsphase im Holstein-Stadion.
Jubeltraube nach dem 1:0: Die Magdeburger feiern die frühe Führung. Die Mannschaft zeigte eine starke Anfangsphase im Holstein-Stadion.  © Axel Heimken/dpa

1. FC Magdeburg: Unglückliche Eigentore zwingen zur Verlängerung

Was kann man da tun? Vermutlich hatte auch Christian Titz (52) nicht mit zwei Eigentoren seiner Mannschaft gerechnet.
Was kann man da tun? Vermutlich hatte auch Christian Titz (52) nicht mit zwei Eigentoren seiner Mannschaft gerechnet.  © Axel Heimken/dpa

In der zweiten Halbzeit fand Kiel jedoch besser ins Spiel.

In der 61. Minute wurde das Spiel zu einem echten Pokal-Fight, als den Gastgebern der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang. Kurioserweise war es erneut ein Magdeburger, der den Treffer erzielte. Nach einer Flanke von Sterner köpfte Heber den Ball bei seinem Klärungsversuch ins eigene Tor.

In der 68. Minute glich Kiel zum 2:2 aus. Auch dieses Mal gelang den Störchen kein eigener Treffer. Piccini schien sich ein trauriges Beispiel an Heber genommen zu haben. Der Italiener lenkte den Ball nach einer weiteren Flanke von Sterner ins eigene Tor – das zweite Eigentor des Abends innerhalb kürzester Zeit.

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Magdeburg schien jedes Spielglück verloren zu haben. Von diesem Zeitpunkt an liefen die Blau-Weißen Gefahr, sich erneut selbst um den eigenen Erfolg zu bringen, der nach der ersten Halbzeit so verdient gewesen wäre.

In der Schlussphase des Spiels kam der typische Pokalspiel-Charakter zum Vorschein. Beide Teams warfen alles in die Waagschale und kämpften um jeden Meter. Dennoch gelang kein weiterer Treffer. Nach sechs Minuten Nachspielzeit und einem Stand von 2:2 einigten sich beide Mannschaften auf die Verlängerung.

Ein kurioses Spiel endet im Elfmeterschießen: 1. FCM zieht in die zweite Runde ein

Sichtlich glücklich und erleichtert feierte FCM-Torwart Dominik Reimann (26) im Holstein-Stadion.
Sichtlich glücklich und erleichtert feierte FCM-Torwart Dominik Reimann (26) im Holstein-Stadion.  © Axel Heimken/dpa

Kaum hatte die Verlängerung begonnen, konnte der FCM wieder jubeln. In der 93. Minute traf Amaechi nach einem starken Haken im Kieler Strafraum mit einem satten Schuss ins linke Eck. Condé hatte den Torschützen vorher freigespielt.

Diesmal verteidigte der FCM die Führung besser und hielt Kiel auf Distanz. Große Möglichkeiten ergaben sich für beide Mannschaften nicht mehr. Es war spürbar, dass trotz vieler Auswechslungen beide Teams müde und erschöpft waren.

In der allerletzten Minute des Spiels geschah das Unfassbare: Kiel glich doch noch zum 3:3 aus! Erneut ein vollkommen unnötiges Gegentor, als Bell Bell den Ball im Torraum nicht klären konnte und Pichler aus kurzer Distanz einschob.

Im Elfmeterschießen behielt der 1. FC Magdeburg die Oberhand. Ausgerechnet Ex-Kieler Arslan verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Nach einer atemberaubenden Partie konnte der FCM den Einzug in die nächste Runde feiern.

Statistik zum Pokalspiel zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Magdeburg

Holstein Kiel - 1. FC Magdeburg 3:4 i.E. (0:2,2:2,3:3)

Holstein Kiel: Weiner - M. Schulz (46. Sterner), Johansson (88. Ivezic), Kleine-Bekel - T. Becker, Skrzybski (85. Simakala), Holtby, Sander (46. Remberg), Rothe - Pichler, Fridjonsson (75. Machino)

1. FC Magdeburg: Reimann - Piccini (87. Conde), Elfadli, Heber - Bockhorn, Gnaka, Krempicki (64. Hoti), Bell Bell - Ceka (64. T. Ito), Schuler (87. Amaechi), Atik (95. Arslan)

Schiedsrichter: Tom Bauer (Neuhofen) - Zuschauer: 11112

Tore: 0:1 Bockhorn (3.), 0:2 Krempicki (11.), 1:2 Heber (60./Eigentor), 2:2 Piccini (68./Eigentor), 2:3 Amaechi (93.), 3:3 Pichler (120.+2)

Elfmeterschießen: 1:0 Machino, 1:1 Conde, Simakala verschießt, Amaechi verschießt, 2:1 Kleine-Bekel, 2:2 Bockhorn, Reimann hält von Rothe, 2:3 Gnaka, 3:3 Holtby, 3:4 Arslan

Gelbe Karten: Sander (1), Holtby (1) / Bell Bell (2), Heber (2), Hoti (1)

Beste Spieler: Rothe, Sterner / Krempicki, Atik

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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