1. FCM: Warum Titz mit dem beinahe Testspiel-Debakel gegen Dynamo zufrieden ist

Side (Türkei) – Es bleibt ein Testspiel. Und trotzdem: Mit Ruhm konnte sich der 1. FC Magdeburg im gestrigen Prestigeduell mit Drittligist Dynamo Dresden nicht bekleckern. Ein später Doppelschlag rettete den Domstädtern ein 2:2-Unentschieden im ersten Testspiel des Türkei-Trainingslagers, das der Mannschaft doch eigentlich so viel für eine erfolgreiche Rückrunde mitgeben soll.

Noah Kruth (20, v.) bekam gegen Dresden endlich einige Minuten Spielzeit und musste direkt einen 35-Meter-Gegentreffer aus dem eigenen Netz fischen.
Noah Kruth (20, v.) bekam gegen Dresden endlich einige Minuten Spielzeit und musste direkt einen 35-Meter-Gegentreffer aus dem eigenen Netz fischen.  © Andreas Gora/dpa

Tatsächlich vergingen ganze 60 Minuten, bis überhaupt ein Torschuss (!) der Titz-Elf verzeichnet werden konnte. Von Gefahr für das Dresdner Gehäuse konnte jedoch selbst dann nicht gesprochen werden. Piccini versuchte sich, vielleicht von Verzweiflung getrieben, mit einem Sonntagsschuss, indem er auf Höhe der Mittellinie abschloss. Vergeblich. Der Italiener hatte das Glück nicht auf seiner Seite.

Die Dresdner dagegen schon, denen ein ebensolcher Treffer zum 1:0 gelang. Kaum überraschend für das FCM-Spiel stand Ersatzkeeper Noah Kruth (20) - der zuerst den Vorzug vor Dominik Reimann (26) erhielt - weit vor dem eigenen Kasten, agierte als zusätzlicher Feldspieler und musste nach einem Abspielfehler schon früh im Spiel einen bitteren Gegentreffer aus etwa 35 Metern hinnehmen.

Auch nach diesem Weckruf blieb es ein müder Auftritt der Titz-Elf, die sich von den Sachsen über weite Phasen der Partie bespielen ließ. Strapazen des Trainingslagers können nach so wenigen Tagen in der Türkei kaum als Erklärung für den schwachen Auftritt der Magdeburger herhalten, insbesondere weil der Gegner in den bisherigen Tagen kein minderes Programm hinter sich gebracht hat.

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Nach 90 Minuten hätte eine verdiente 2:0-Niederlage definitiv festgestanden. Da sich beide Teams auf eine verlängerte Spielzeit von 120 Minuten (zweimal 60 Minuten) geeinigt hatten, erhielt der FCM in der Extra-Zeit die glückliche Chance, einiges wieder gutzumachen. Dresden wirkte nun müde, und Blau-Weiß konnte endlich liefern. Tore von Jonah Fabisch (22) und Ex-Dynamo Ahmet Arslan (29) innerhalb weniger Minuten verhinderten die Blamage gegen den unterklassigen Gegner.

Tobias Müller: "Es hat sich relativ normal angefühlt heute das Trikot wieder anzuziehen"

Trotz der fragwürdigen Leistung seiner Mannschaft war FCM-Trainer Christian Titz (52) nach dem Abpfiff des Testspiels gegen Dynamo weitestgehend zufrieden.
Trotz der fragwürdigen Leistung seiner Mannschaft war FCM-Trainer Christian Titz (52) nach dem Abpfiff des Testspiels gegen Dynamo weitestgehend zufrieden.  © Axel Heimken/dpa

Rückkehrer Tobias Müller (29) absolvierte gegen Dynamo seine ersten Minuten in Blau-Weiß nach etwa eineinhalb Jahren. Der 29-Jährige zeigte einen soliden Auftritt, ließ immer wieder erkennen, wie viel Ruhe er im Spielaufbau mitbringen kann, indem er die Bälle bedacht verteilte. Etwas, das dem FCM in der Hinrunde des Öfteren abhandengekommen war. Insgesamt eine Leistung, die Hoffnung auf mehr macht – auch wenn im gestrigen Spiel nicht viel dabei herauskam.

Tobias Müller: "Es hat sich relativ normal angefühlt, heute das Trikot wieder anzuziehen. Ich denke aber, dass wir uns schwergetan haben, weil Dresden einfach eine sehr gute Mannschaft ist, die zu Recht da steht, wo sie in der dritten Liga steht. Lange Zeit ist uns gegen die Art, wie sie gespielt haben, nicht viel eingefallen."

Erstaunlich zufrieden präsentierte sich FCM-Trainer Christian Titz (52) nach Abpfiff des Testspiels: "Es war von der Belastung her das, was wir wollten: Zwei Teams über 60 Minuten stellen zu können, die im hohen Tempo bleiben können, die an den Grenzbereich gehen. Das haben die Jungs gut umgesetzt."

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Eine interessante Sichtweise auf ein Spiel, in dem sich Magdeburg lange von einem unterklassigen Team dominieren ließ. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Club am kommenden Dienstag im zweiten Testspiel der Vorbereitung gegen die rumänische Mannschaft Sepsi OSK Sf. Gheorghe präsentiert, bei der mit Bernd Storck (60) ein deutscher Trainer an der Seitenlinie steht.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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