Wut, Enttäuschung und die Bitte um Entschuldigung: FCM im Abstiegskampf!

Karlsruhe - Jetzt wird's eng! Der 1. FC Magdeburg meldet sich mit einem Paukenschlag im Abstiegskampf an. Gegen den KSC zerfiel der Club vollkommen. Ein verkorkster Nachmittag, an dem jeder einzelne in Blau-Weiß seine Leistung hinterfragen sollte. Von Zweitliga-Niveau keine Spur.

Ein Ergebnis, das keine Zweifel aufkommen ließ: Magdeburg unterlag Karlsruhe - in demütigender Weise.
Ein Ergebnis, das keine Zweifel aufkommen ließ: Magdeburg unterlag Karlsruhe - in demütigender Weise.  © Uli Deck/dpa

Sieben Gegentreffer fing sich der FCM im Wildparkstadion ein, chancenlos über 90 Minuten.

Vor dem Spiel hatte Christian Titz (52) noch von einer funktionierenden "defensiven Sicherheit" der Magdeburger gesprochen, um die gegenwärtige Abschlussschwäche zu erklären.

Dass seine Mannschaft gegen die Badner erneut keinen Treffer erzielte, aber sieben hinnehmen musste, ist Galgenhumor.

Das ist jetzt die ganz große Chance für den 1. FC Magdeburg!
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Der FCM hätte gegen den KSC nicht schlechter funktionieren können. Titz nannte es einen "Systemabsturz" und nahm das gesamte Team in die Pflicht.

Hinten nicht löchrig genug, schenkte der Club den Hausherren Tor um Tor durch unvorstellbare individuelle Fehler, die selbst die bisherigen Patzer dieser Saison übertrafen. Titz tat auf der Pressekonferenz das einzig Richtige, indem er sich bei den Fans entschuldigte, die ihre Unterstützung trotz dieser Vorstellung nicht eingestellt hatten.

"Es tut mir leid für unsere Zuschauer und Fans, die mitgereist sind."

Für ihn war es ein Horrortag. FCM-Torwart Dominik Reimann (26) hielt sich die Hände vor das Gesicht.
Für ihn war es ein Horrortag. FCM-Torwart Dominik Reimann (26) hielt sich die Hände vor das Gesicht.  © Uli Deck/dpa

Luca Schuler: "Es ist eine brutale Enttäuschung, eine brutale Wut bei uns"

Ernüchterung nach dem Abpfiff. Etwas ungläubig standen die Magdeburger auf dem Platz in Karlsruhe. Was gerade passiert ist, brauchte wohl etwas Zeit, um anzukommen.
Ernüchterung nach dem Abpfiff. Etwas ungläubig standen die Magdeburger auf dem Platz in Karlsruhe. Was gerade passiert ist, brauchte wohl etwas Zeit, um anzukommen.  © Uli Deck/dpa

Dass in Magdeburg traditionell nicht auf die Tabelle geschaut wird, sollte spätestens jetzt überdacht werden.

Das Abstiegsgespenst hat sich im Heinz-Krügel-Stadion heimisch gemacht. Nur drei Punkte trennen den FCM vom Relegationsplatz. Rostock und Braunschweig sind im Aufwind, haben jeweils Dreier gesammelt.

Kaiserslautern punktete in Hannover, wo noch Richtung Bundesliga geschielt wird. Nach der Länderspielpause trifft Blau-Weiß auf die 96er, steht vor einer schwierigen Partie. Eine Niederlage könnte den endgültigen Absturz in der Tabelle besiegeln.

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Es dürfte klar sein, dass eine Leistung wie gegen den KSC nicht ausreichen wird. Seit dem Sieg gegen Schalke, der so viel Euphorie freigesetzt hatte, ging es bergab. Warum auch immer.

Luca Schuler: "Es ist eine brutale Enttäuschung, eine brutale Wut bei uns. Das, was wir auf den Platz gebracht haben, war von vorne bis hinten zu wenig. […] Auf dem Niveau reicht es nicht, gegen einen solchen Gegner zu bestehen."

Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung und positiv bleibt: Schlimmer kann es kaum werden.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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