Asamoah, Pliquett und Co. - Das machen St. Paulis Derby-Helden von 2011 heute
Hamburg - An diesem Tag wurden Helden geboren! Am 16. Februar 2011 fand letztmals das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV statt. Die Kiezkicker gewann die Partie im Volksparkstadion durch einen Treffer von Gerald Asamoah mit 1:0. Es war der Anfang vom Ende. St. Pauli gewann in der Folge nur noch ein Spiel und stieg am Ende ab. TAG24 stellt vor, was die Helden von damals heute machen.
Alles in Kürze
- FC St. Pauli gewann 2011 gegen HSV
- Benedikt Pliquett betreibt Bar und Sex-Shops
- Gerald Asamoah schoss Derby-Tor
- Carlos Zambrano spielt in Peru
- Fin Bartels vertreibt eigenen Gin

Benedikt Pliquett (40): War noch drei weitere Jahre im Verein, spielte aber kaum. Anschließend wechselte er zu Sturm Graz und beendete 2016 nach einem Engagement beim spanischen Zweitligisten Atlético Baleares seine Karriere.
Vor wenigen Monaten stand der 40-Jährige vor Gericht, weil er den Begleiter seiner Ex-Frau geschlagen haben soll. Gegen seine Zahlung von 1500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung wurde das Verfahren eingestellt. Pliquett betreibt zudem eine Bar auf dem Kiez und ist Gesellschafter von drei Sex-Shops.
Ralph Gunesch (41): Wechselte im Januar 2012 nach Ingolstadt, wo er noch bis Sommer 2015 kickte und im Nachwuchs arbeitete. Heute als Verbindungstrainer bei Eintracht Frankfurt tätig.
Markus Thorandt (44): Machte 2015 Schluss und zog zurück in seine Heimat. Beim FC Augsburg war der ehemalige Abwehrspieler einige Jahre beim Vermarkter Sportfive tätig und schaffte Sponsoren ran. Mittlerweile hat er dem Sport den Rücken gekehrt und arbeitet im Vertrieb für eine Firma, die Arbeitsbekleidung herstellt.
Carlos Zambrano (36): Eine Saison nach dem Derbysieg zog er weiter nach Frankfurt und spielte später noch in Russland, Griechenland, der Ukraine und der Schweiz. Über Argentinien ging es schließlich zurück in seine Heimat Peru, wo er seit Januar 2023 für Alianza Lima noch heute aufläuft.
Derby-Helden nutzen den FC St. Pauli als Sprungbrett

Moritz Volz (42): Verließ ebenfalls im Sommer 2012 das Millerntor und schlug bei 1860 München die Zelte auf, wo er nach drei Jahren seine Schuhe an den Nagel hing. Arbeitete in der Folge als Scout und Co-Trainer, letzteres tut er aktuell noch immer bei der TSG Hoffenheim.
Fabian Boll (46): Machte noch bis 2014 in der zweiten Liga weiter und wurde Co-Trainer der Reserve. Nach einem halben Jahr als Cheftrainer in der Hamburger Oberliga bei Victoria Hamburg wurde er Co-Trainer bei Holstein Kiel. Mittlerweile sorgt er wieder als Polizist für Ordnung.
Matthias Lehmann (42): Ging nach der Saison nach Frankfurt, von wo aus er ein Jahr später zum 1. FC Köln wechselte. Dort kickte er sieben Jahre ehe er 2019 seine Karriere beendete. Was Lehmann heute macht, ist unklar.
Charles Takyi (40): 2012 war für den Offensivspieler Schluss auf St. Pauli, 2018 hängte er seine Buffer an den Nagel. Ein Jahr darauf heuerte bei seinem Jugendverein Schalke 04 an, wo er seit vergangenem Dezember als Cheftrainer der U17 tätig ist.
Fin Bartels (38): Ging 2014 zu Werder Bremen und spielte am Ende seiner Laufbahn noch drei Jahre für seinen Jugendklub Holstein Kiel, wo er vor zwei Jahren seine Profi-Laufbahn beendete - das letzte Heimspiel war passenderweise gegen St. Pauli. Mittlerweile geht er in der Verbandsliga für Eidertal II auf Torejagd. Nebenbei vertreibt er noch seinen eigenen Gin "Gin Bartels".
Max Kruse (37): Kickte noch ein Jahr in der zweiten Liga weiter, ehe er bei diversen Vereinen aufschlug und 14-facher Nationalspieler wurde. Mittlerweile sorgt er eher mit seiner großen Klappe für Furore als mit dem Fuß. Will es wohl aber noch einmal wissen und ist auf der Suche nach einem Verein im Ausland.
Derby-Torschütze Gerald Asamoah verlässt den FC St. Pauli nach nur einem Jahr

Gerald Asamoah (46): Wurde mit seinem Tor in der 59. Minute zum Derby-Helden und ging im Sommer wieder zurück nach Schalke. Schoss in der Folge Greuther Fürth noch einmal zum Aufstieg in die Bundesliga, ehe er für die U23 der Knappen in der Regionalliga auflief.
Für die Königsblauen war er Teammanager und drei Jahre lang Leiter Lizenzspielerabteiung. Nach dem verpassten Wiederaufstieg im Sommer 2024 musste er seinen Hut nehmen. Seitdem ohne Amt im Profi-Fußball.
Holger Stanislawski (55): Mit dem Abstieg endete auch seine Zeit beim Kiezklub. Es folgten noch Stationen in Hoffenheim und Köln, seit 2013 aber nicht mehr im Fußball tätig. Stattdessen ist er Inhaber eines Rewe-Marktes und eines Tiergeschäftes.
Marius Ebbers (47): Kam nach einer guten Stunde in die Partie und brachte den Sieg über die Zeit. Schoss noch seine Tore in unterklassigen Ligen. Wurde bei Vicky Cheftrainer, seit Sommer ist er als Co beim VfL Oldenburg tätig.
Dennis Daube (36): Kam nach 71 Minuten für den verletzten Asamoah und spielte noch bis 2015 für St. Pauli. Im Sommer 2023 hörte er bei Preußen Münster auf, wo er im Scouting ein Praktikum machte. Unklar ist noch, wie es für ihn weitergeht.
Florian Bruns (46): Wechselte 2013 in die zweite Mannschaft von Werder Bremen, für die er noch zwei Jahre spielte. Dort war er zunächst noch Co-Trainer, gleiches Amt übt er seit 2017 nun beim SC Freiburg aus.
Titelfoto: IMAGO / MIS