Bundesliga-Star rudert nach Trainer-Kritik zurück: "War frustriert"

Hamburg - Es war ein großer Aufreger! Nach der bitteren 0:2-Pleite am letzten Spieltag gegen den VfL Bochum redete sich St. Paulis Oladapo Afolayan (27) den Frust von der Seele und teilte dabei auch gegen Trainer Alexander Blessin (51) aus.

Oladapo Afolayan (27, l) hatte nach dem letzten Saisonspiel des FC St. Pauli Kritik an Trainer Alexander Blessin (51) geäußert.
Oladapo Afolayan (27, l) hatte nach dem letzten Saisonspiel des FC St. Pauli Kritik an Trainer Alexander Blessin (51) geäußert.  © WITTERS

Der Engländer, der ein Jahr zuvor noch ein Garant für die Zweitliga-Meisterschaft war, spielte in dieser Saison nur eine Nebenrolle. Zwar kam Afolayan am Ende auf 32 Einsätze, zuletzt fand er sich aber immer häufiger auf der Bank wieder und kam nur als Einwechselspieler zum Zuge.

Gegen Bochum durfte der 27-Jährige mal wieder als Linksaußen ran, in der Halbzeit war nach überschaubarer Leistung jedoch Schluss für ihn. "Es war sehr enttäuschend, vom Platz zu müssen. Ich wollte uns eigentlich ins Spiel zurückbringen", sagte er. Doch das konnte er eben nicht mehr, wie so oft in den vergangenen Wochen und Monaten.

"Um ehrlich zu sein, waren das beschissene sechs Monate", teilte er aus. "Ich hatte nicht den Eindruck, die Spielzeit bekommen zu haben, die ich verdient gehabt hätte." Auch die Beurteilung seiner Leistung sei nicht gerecht gewesen.

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"Ich habe den Leuten gezeigt, wozu ich fähig bin. Auch die Zahlen beweisen das. Vielleicht haben manche Leute eine andere persönliche Meinung", verteidigte Afolayan sich, der sich mehr aus seiner ersten Bundesliga-Saison erhofft hatte.

Hat Oladapo Afolayan noch eine Zukunft beim FC St. Pauli?

Der 27-Jährige entschuldigte sich für seine kritischen Worte auf Instagram.
Der 27-Jährige entschuldigte sich für seine kritischen Worte auf Instagram.  © Screenshot/Instagram/dapo_afolayan

"Mein persönliches Ziel war es, besser als Platz 14 abzuschließen. Wir hätten schaffen können, was Heidenheim vergangene Saison erreicht hat", gab er zu und kritisierte die Ausrichtung seines Trainers. "Aber dafür müssen wir auf den Platz und versuchen, Spiele zu gewinnen, nicht nur, sie nicht zu verlieren."

Harte Worte des Profis, für die er sich am Montagabend entschuldigte. "Ich war frustriert darüber, wie wir unsere erfolgreiche erste Bundesliga-Saison beendet haben, aber es war nicht meine Absicht, den Verein, für den ich alles gegeben habe, zu missachten", schrieb er in einer Instagram-Story.

Für den Verein, die Fans, seine Teamkollegen und die Trainer empfinde er großen Respekt, wie er zugab. "Einige der schönsten Momente meiner Karriere habe ich bei St. Pauli erlebt, und ich schätze diese Momente sehr. Alle im Verein können sehr stolz auf das sein, was wir dieses Jahr erreicht haben, und ich freue mich darauf, dass wir nächstes Jahr weitermachen", erklärte er weiter.

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Bleibt Afolayan also am Millerntor? Am Samstag hatte sich das noch anders angehört. "Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Aber natürlich bin ich nicht glücklich darüber, wie die Dinge hier laufen. Ich muss die Saison jetzt erstmal Revue passieren lassen, dann werden wir einige ernsthafte Gespräche führen und sehen, was passiert", hatte er frustriert gesagt.

So oder so gilt der Engländer nach dieser Saison als einer der Wackelkandidaten für die neue Spielzeit.

Titelfoto: WITTERS

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