Dauer-"Bankdrücken" beim FC St. Pauli: Wie steht es um Nemeth und Sinani?

Hamburg - Immer wieder lässt St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) zwei Spieler auf der Bank sitzen. David Nemeth (22) und Danel Sinani (27) sind zwar fester Teil des Kaders, auf dem Rasen hat man sie hingegen selten gesehen. Wieso?

Verteidiger David Nemeth (22, v.) fiel aufgrund von Verletzungen zuletzt lange aus.
Verteidiger David Nemeth (22, v.) fiel aufgrund von Verletzungen zuletzt lange aus.  © Sven Beyrich/dpa

Bei 22 von 23 Spielen der aktuellen Saison nahm Hürzeler sowohl den Mittelfeldspieler als auch den Verteidiger zwar mit ins Stadion, auf den Platz gelassen hat er sie hingegen lediglich zwei- bis dreimal. Die Frage ist: Was fehlt den Kiezkickern?

"Ich glaube gar nicht so sehr, dass ihnen was fehlt, sondern dass es die Spieler auf ihren Positionen sehr gut machen", erklärte der Cheftrainer bei der Pressekonferenz am Mittwoch.

Bei Nemeth spielt sicherlich sein zurückliegendes Verletzungspech eine Rolle. Nur kurz nach seiner Verpflichtung beim FC St. Pauli hatte sich der 22-Jährige im Testspiel gegen Holstein Kiel einen Muskelfaserriss zugezogen.

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Nur zwei Monate nach seiner Genesung hatte sich der Österreicher schließlich erneut gesundheitliche Probleme zugezogen. Wegen einer Schambeinentzündung fiel der Verteidiger fast ein halbes Jahr aus. Bitter für den einen, eine Chance für den anderen. Inzwischen habe sich besonders die Defensive insoweit gefestigt, sodass Hürzeler ungern daran rüttle. "Hinten in der letzten Linie bin ich jemand, der einfach eine gewisse Stabilität will und nicht so viel Fluktuation."

Dennoch: Der Cheftrainer ist überzeugt, dass Nemeth wie Spielerkollege Sinani die Mannschaft auch von der Seitenlinie aus nach vorne bringt.

"Aber für beide muss ich sagen, wie sie sich verhalten, wie sie sich dem ganzen Erfolg und der Mannschaft unterordnen, das ist besonders und gibt der Mannschaft enorm viel", so der 31-Jährige.

St. Pauli-Trainer Hürzeler: "Ist einfach etwas, was ich belohne"

Mittelfeldspieler Carlo Boukhalfa (24, v.) jubelt nach seinem Treffer zum wichtigen 2:2-Ausgleich im Pokalviertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf.
Mittelfeldspieler Carlo Boukhalfa (24, v.) jubelt nach seinem Treffer zum wichtigen 2:2-Ausgleich im Pokalviertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf.  © Christian Charisius/dpa

Wann sich der Mittelfeldspieler wieder über einen Platz in der Startelf freuen darf, ist ebenso ungewiss. An seiner Stelle spielt derzeit Carlo Boukhalfa.

Der 24-Jährige habe sich laut Hürzeler besonders seit dem Winter im Training extrem bewiesen. "Er hat eine enorme Trainingsintensität abgeliefert und eine große Bereitschaft, sich zu verbessern, gezeigt. Das ist einfach etwas, was ich belohne, wenn jemand im Training immer präsent ist."

Das solle im Umkehrschluss zwar nicht heißen, dass Sinani das nicht tue, dennoch gäbe es immer Nuancen, die schließlich mehr überzeugen und zu einer Startelf-Entscheidung bewegen. "Carlo macht das in einer besonderen Art und Weise. Ich finde, er gibt uns etwas, wenn er ins Spiel reinkommt, und er hat jetzt gegen Kiel auch wieder sehr gute Aktionen gehabt", betont der Kiez-Coach.

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Auf welche Aufstellung Hürzeler im kommenden Auswärtsspiel gegen Schalke 04 setzen wird - dazu konnte er selbst noch nichts Genaues sagen. Ein Platz auf der Bank wird für Nemeth und Sinani aber sicherlich frei sein.

Titelfoto: Sven Beyrich/dpa

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