FC St. Pauli: Hountondji macht's wie Guirassy, handelt sich aber Ärger ein

Hamburg - Was für ein Start für Andréas Hountondji (23)! Der Sommer-Neuzugang des FC St. Pauli erzielte beim 3:3 gegen Borussia Dortmund gleich sein erstes Bundesliga-Tor, zog aber mit einer weiteren Aktion den Unmut seines Trainers auf sich.

St. Paulis Neuzugang Andréas Hountondji (23, l.) setzt sich gegen BVB-Verteidiger Filippo Mané (20) durch und trifft zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.
St. Paulis Neuzugang Andréas Hountondji (23, l.) setzt sich gegen BVB-Verteidiger Filippo Mané (20) durch und trifft zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.  © IMAGO / DeFodi Images

Mit seinen 1,90 Meter und der entsprechenden Statur ist Hountondji ohnehin eine Erscheinung. Was der Nationalspieler des Benin am Samstag dann gegen den BVB zeigte, dürfte tatsächlich große Hoffnungen wecken und das Sturmproblem der Kiezkicker lösen.

Der 23-Jährige war an zahlreichen gefährlichen Offensivaktionen seines Teams beteiligt und belohnte sich nach dem Seitenwechsel mit einem Tor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. "Ein tolles Gefühl", erklärte der Angreifer nach der Partie im Gespräch mit TAG24.

Trainer Alexander Blessin (53) verglich die Bude von Hountondji mit dem Führungstreffer der Dortmunder durch Serhou Guirassy (29) in der ersten Halbzeit.

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"Er kommt nicht mit viel Schwung, sondern aus dem Stand heraus. Er schraubt sich hoch, hat eine super Körperspannung und trifft ihn optimal", freute sich der 53-Jährige. "Es ist toll, wenn man das Gefühl hat, wir bringen Flanken rein und da steht auch einer, der sich im Eins-gegen-Eins durchsetzt."

Unmittelbar nach der erneuten Gästeführung in der 67. Minute war für den Neuzugang allerdings Schluss. "Ich war müde von der Intensität", gab Hountondji zu. Laut seinem Trainer habe der Angreifer Wadenkrämpfe gehabt.

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin tadelt Andréas Hountondji

Diese Szene brachte Hountondji, der sich nach einem Rempler von Daniel Svensson (23) fallen ließ, Ärger mit seinem Trainer ein.
Diese Szene brachte Hountondji, der sich nach einem Rempler von Daniel Svensson (23) fallen ließ, Ärger mit seinem Trainer ein.  © IMAGO / Steinsiek.ch

Bis dahin hatte der 23-Jährige einen ordentlichen Auftritt hingelegt: robust im Zweikampf und ordentlich Tempo in seinen Aktionen.

Bereits nach 18 Minuten hätte Hountondji die Führung erzielen können, scheiterte aber an Gregor Kobel (27). Kurz vor der Pause war er eigentlich frei durch, ließ sich dann aber nach einem leichten Rempler von BVB-Verteidiger Daniel Svensson (23) fallen, was Blessin auf die Palme brachte.

"Er muss durchlaufen. Er bringt seinen Körper davor und fällt vor ihn rein", ärgerte er sich auf TAG24-Nachfrage und stellte klar, dass es für ihn kein Foul war. "Als Ex-Stürmer, der nicht die Qualität und den Speed hatte, muss ich auf den Beinen bleiben. Wenn dann ein Kontakt kommt, kann ich mich fallen lassen, aber nicht davor."

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Im Großen und Ganzen war der Coach aber zufrieden mit seinem Angreifer, auch wenn es zu Beginn noch Probleme im Anlaufverhalten gab. "Er ist teilweise zu forsch rausgegangen", monierte Blessin. "Das hatten wir so nicht besprochen. Dann haben wir ihn aber ein bisschen wieder eingekriegt und auf einmal hatten sie keine Möglichkeiten mehr."

Mit der Entwicklung des Neuzugangs in den vergangenen Wochen zeigte sich der Schwabe zufrieden. "Das geht schon nach oben. Er hat auch seine Baustellen, aber wir müssen ihm die Zeit geben. Er ist sehr lernwillig und gibt Gas." Am Freitag gegen den HSV hat Hountondji die nächste Gelegenheit, sich zu zeigen.

Titelfoto: IMAGO / DeFodi Images

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