FC St. Pauli will Schwung gegen Heidenheim mitnehmen: "Man sieht, was passieren kann"
Hamburg - Folgt auf den ersten Punktgewinn seit zwölf Wochen nun der erste Sieg seit Mitte September? Der FC St. Pauli will im Kellerduell am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Dreier wieder am 1. FC Heidenheim vorbei auf den Relegationsrang klettern. Was die Kiezkicker erwartet, ist klar.
Von einem Sechs-Punkte-Spiel wollte Trainer Alexander Blessin (52) noch nichts wissen und verwies auf die schreibende Zunft, allerdings war auch ihm die Bedeutung der Begegnung bewusst. "Wir wollen den positiven Schwung mitnehmen", blickte er auf die vergangene Woche mit dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale und dem späten Punktgewinn in Köln zurück.
Der Gegner von der Ostalb ist da schon einen Schritt weiter und konnte zuletzt zwei Last-Minute-Erfolge feiern. "Man sieht, was mit zwei Siegen in der Liga passieren kann", erklärte Blessin, der wusste, dass sein Team besser agieren muss als gegen Köln.
Am Samstag wird es vor allem zu vielen Eins-gegen-Eins-Duellen kommen bei der mannorientierten Spielweise der Heidenheimer. "Da müssten wir dagegenhalten und die Ruhe bewahren", forderte der 52-Jährige. Im Training habe er mit dem Team entsprechende Lösungen erarbeitet.
Aufgrund der Tabellensituation ist bei den Kiezkickern ein bisschen Druck auf dem Kessel, der Rückstand aufs rettende Ufer und den Relegationsrang könnte bei einer Niederlage weiter anwachsen. "Es geht aber auch nur um drei Punkte", stellte Blessin klar.
FC St. Pauli: Defensive gewinnt zulasten der Offensive wieder Stabilität
Laut ihm sei in den vergangenen Wochen eine klare Tendenz der kleinen Schritte zu sehen gewesen. "Dass es jetzt kein Sprint wird, zeigt sich", gab er zu. Dennoch sei der Erfolg in den vielen kleineren Momenten sichtbar gewesen.
Die Defensive lässt nicht mehr ganz so viel zu wie noch in vielen anderen Begegnungen, dafür hängt die Offensive allerdings in der Luft. Durch die Kompaktheit gegen Ball kommen aber auch wieder ein Selbstwertgefühl und mehr Vertrauen in die eigene Spielweise, so der Trainer.
Dafür führt der 52-Jährige auch viele Gespräche mit seinen Profis und lebt eine gewisse Lockerheit vor. Fehler können seiner Ansicht nach passieren, doch: "Die Frage ist, wie ich darauf als Mannschaft reagiere." Zuletzt wirkten sich Rückschläge nicht mehr ganz so massiv aus wie noch vor wenigen Wochen.
Um das Gesamtgebilde aber wieder stabiler zu bekommen, bedarf es vielleicht mal wieder eines Siegs in der Liga - am besten eben schon am Samstag gegen Heidenheim.
Titelfoto: WITTERS

