Die Kobra schlägt zu! Jones' Tor täuscht über St. Paulis schwache Offensive hinweg

Hamburg - Was für ein Debüt! Wochenlang war Ricky-Jade Jones (23) zum Zuschauen verdammt, nun lief er endlich erstmals für den FC St. Pauli in einem Pflichtspiel auf dem Rasen auf und hatte entscheidenden Anteil am Last-Minute-Punktgewinn beim 1. FC Köln.

Ricky-Jade Jones (23) schraubte sich in die Luft und erzielte in der vierten Minute der Nachspielzeit den späten Ausgleichstreffer für St. Pauli in Köln.
Ricky-Jade Jones (23) schraubte sich in die Luft und erzielte in der vierten Minute der Nachspielzeit den späten Ausgleichstreffer für St. Pauli in Köln.  © WITTERS

Am Samstag war es endlich so weit. Nach zwei Kaderplätzen ohne Einsatz durfte Jones in der 68. Minute das braun-weiße Trikot überstreifen und den Rasen betreten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Kiezkicker mit 0:1 zurück und fanden bis dato offensiv überhaupt nicht statt.

"Er hat noch einmal eine Dynamik und Energie ins Spiel gebracht", erklärte Sport-Direktor Andreas Bornemann (54). Am Ende hatte Trainer Alexander Blessin (52) sogar alles auf eine Karte gesetzt und sämtliche Offensivkräfte aufs Feld geschickt - mit Erfolg.

Denn mit der vermeintlich letzten Aktion des Spiels in der vierten Minute der Nachspielzeit köpfte Jones eine Flanke von Danel Sinani (28) zum viel umjubelten Ausgleich ins Kölner Tor. Der Jubel kannte anschließend kein Halten mehr.

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"Ich bin einfach nur überglücklich und freue mich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte und wir einen Punkt geholt haben", gab Jones zu. "Wir haben immer weitergemacht und daran geglaubt, dass wir noch was holen können."

FC St. Pauli: Ricky-Jade Jones erklärt das Geheimnis hinter seinem Schlangen-Jubel

Jones feierte nach dem Schlusspfiff gemeinsam mit dem Team den Punktgewinn und zeigte dort erneut seinen Kobra-Jubel.
Jones feierte nach dem Schlusspfiff gemeinsam mit dem Team den Punktgewinn und zeigte dort erneut seinen Kobra-Jubel.  © WITTERS

Auffällig: Bei seinem Torjubel mimte der 23-Jährige mit seinen Armen und Händen eine Kobra. "Das hat bei meinem alten Team als Witz angefangen, das ist mein kleiner Schlangen-Jubel", erklärte der Angreifer. "Er bedeutet, dass man nie weiß, wo die Schlange herauskommt. Sie kann tödlich sein in der Box, man sollte auf die Schlange aufpassen."

Jones hat sich mit seinem zweiten Kopfball-Tor seiner Karriere in Stellung gebracht. "Er hat sich stetig verbessert", lobte ihn Blessin, der Jones nach seiner schweren Schulterverletzung in der Vorbereitung behutsam aufgebaut hatte. "Es war der Lohn für seine harte Arbeit."

Bleibt Jones weiter am Ball, dürfte er wohl bald auch schon in der Startelf stehen. In Köln überboten sich seine Mitspieler mal wieder an Harmlosigkeit. Der xGoals-Wert lag nach fünf Torschüssen bei mickrigen 0,14 - so holt man eigentlich keinen Punkt.

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Den Kiezkickern und vor allem Jones dürfte das aber egal gewesen sein. Vor den richtungsweisenden Partien gegen Heidenheim und Mainz wurde die Niederlagenserie endlich gestoppt.

Titelfoto: WITTERS

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