Ex-Bundesligastar Deniz Naki in Haft: Drogenhandel und Erpressung?

Hamburg – Wieder Wirbel um Deniz Naki (31)! Dieses Mal wiegen die Vorwürfe gegen den ehemaligen Spieler des FC St. Pauli schwer.

Deniz Naki (M) spricht am 8. November 2016 in Diyarbakir (Türkei) zur Presse. Er wird wegen "massiver Sicherheitsbedenken" nicht in die Türkei zurückkehren.
Deniz Naki (M) spricht am 8. November 2016 in Diyarbakir (Türkei) zur Presse. Er wird wegen "massiver Sicherheitsbedenken" nicht in die Türkei zurückkehren.  © Str/EPA/dpa

Wie die "Welt" berichtete, sitzt der Fußball-Profi bereits seit Juli in Untersuchungshaft.

Der Grund: Drogenhandel und Erpressung.

Der U21-Nationalspieler mit kurdischen Wurzeln, der in Düren aufwuchs und unter anderem für den FC St. Pauli und den SC Paderborn spielte, soll Kopf einer kriminellen Gruppe sein.

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Dabei soll es sich um eine Rockerähnliche Bande aus rund zwölf Personen handeln. Dieser wirft die Staatsanwaltschaft Aachen schwere Straftaten wie Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Raubüberfälle vor.

Bis 2018 stand Naki bei dem kurdischen Verein und Drittligisten Amed Sportif Faaliyetler in Diyarbakir unter Vertrag. Ende Januar wurde er von der türkischen Fußballföderation (TFF) jedoch lebenslang gesperrt, weil er Terror-Propaganda für die Kurdische Arbeiterpartei PKK betrieben haben soll (TAG24 berichtete).

2009 wechselte er von Bayer Leverkusen ans Millerntor, machte insgesamt 74 Spiele, in denen er 14 Tore schoss. 2010 stieg Naki mit den Kiezkickern in die 1. Bundesliga auf.

Mord-Anschlag auf Deniz Naki

2009 kam der Deutsch-Türke ans Millerntor.
2009 kam der Deutsch-Türke ans Millerntor.  © Malte Christians/dpa

Schon im Jahr 2018 erregte der ehemalige Nationalspieler internationale Aufmerksamkeit: Er wurde Opfer eines Mord-Anschlages.

Am 7. Januar war der damals 28-Jährige nahe dem rheinischen Düren auf der Autobahn A4 aus einem fahrenden Wagen beschossen worden. Die Aachener Staatsanwaltschaft ermittelte wegen versuchter Tötung gegen Unbekannt (TAG24 berichtete).

Aufgrund "massiver Sicherheitsbedenken" kehrte Naki anschließend nicht mehr in die Türkei zurück (TAG24 berichtete). "Letztlich sorgten seine Familie und sein Umfeld für diese Entscheidung", sagte sein Frankfurter Anwalt Stephan Kuhn damals dem "Spiegel".

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Der Spieler mit kurdischen Wurzeln sah sich wegen pro-kurdischer Äußerungen bereits seit längerer Zeit als Zielscheibe. (TAG24 berichtete).

Die Ermittlungen wurden eingestellt.

Titelfoto: Malte Christians/dpa

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