Hochrisikospiel zwischen dem FC St. Pauli gegen Hansa Rostock: So will die Polizei die Fan-Lager trennen

Hamburg - Sie wappnet sich! Die Hamburger Polizei wird das brisante Nord-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Hansa Rostock am Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Großaufgebot begleiten. Unterstützt werden sie dabei von Beamten aus Schleswig-Holstein, Berlin und der Bundespolizei.

Bereits das Hinspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet.
Bereits das Hinspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet.  © Stefan Sauer/dpa

Mit Blick auf die Partie verfolgt die Polizei ein klares Ziel. "Die Fan-Trennung ist A und O", erklärte Sprecherin Sandra Levgrün auf TAG24-Nachfrage. "Nur dann sind wir in der Lage, vor allem die Sicherheit unbeteiligter Dritter zu gewährleisten."

Für zusätzliche Brisanz könnte die Ankündigung der Rostocker Anhänger sorgen. Unter dem Motto "Alle in Bomberjacke! Mit breiter Brust für Hansa!" kündigten sie ihr Erscheinen in Hamburg an. Zudem planen die Fans nach ihrer Ankunft am Vormittag einen Marsch vom Hauptbahnhof zum Millerntorstadion.

Dieser soll allerdings unterbunden werden und von anderer Stelle aus starten. Die Hansa-Fans sollen mit zwei Sonder-S-Bahnen zu den Landungsbrücken gebracht werden und von dort aus von der Polizei zum Stadion eskortiert werden.

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"Ob das Angebot angenommen wird, wissen wir nicht", gab Levgrün zu. Die Sprecherin wisse um die Provokation und die Problematik, die hinter dem einheitlichen Tragen der Bomberjacken stecke, doch rechtlich könne dagegen nicht vorgegangen werden.

Um Eskalationen zwischen beiden Fanlagern schnell zu erkennen und eingreifen zu können, werde laut der Polizei über die gesamte Stadt ein "engmaschiges Aufklärungsnetz" gelegt.

Fans von Hansa Rostock erstmals seit 2009 wieder am Millerntor

Hansa Rostock wurde nach dem Hinspiel unter anderem wegen des Zündens von Pyrotechnik zu einer Geldstrafe verurteilt.
Hansa Rostock wurde nach dem Hinspiel unter anderem wegen des Zündens von Pyrotechnik zu einer Geldstrafe verurteilt.  © Danny Gohlke/dpa

Für zusätzliches Konfliktpotenzial sorgt die Tatsache, dass erstmals seit März 2009 wieder Hansa-Fans im Millerntor dabei sein werden. In der vorherigen Saison hatten die Anhänger der Kogge aus Protest auf ihr Karten-Kontingent verzichten, weil aufgrund der Corona-Pandemie die 2G-Regelung im Stadion herrschte.

Am Sonntag setzt die Polizei auf die Bereitschaft der Zuschauer, dass der Wunsch, das Spiel im Stadion größer sei die Gewaltbereitschaft.

Wie der Verein am Freitag mitteilte, werden im Stadion keinerlei alkoholische Getränke verkauft, zusätzliche Ordner seien im Einsatz und eine Pufferzone zwischen Gäste- und Heimfans sei eingerichtet worden.

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Zudem erklärte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dass der Rostocker Einspruch aufgrund des Fehlverhaltens der Fans im Hinspiel vertagt wird. Weil Pyrotechnik gezündet und drei diskriminierende und menschenverachtende Banner gezeigt worden waren, wurde Hansa zu einer Geldstrafe von 31.200 Euro verurteilt.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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