Mit Sieg gegen Hansa schreibt St. Pauli jetzt schon Geschichte: "Fühlt sich unfassbar gut an!"

Hamburg - Bereits wenige Minuten nach dem Heimsieg gegen Hansa Rostock (1:0) liegt der Fokus des FC St. Pauli voll und ganz auf dem Spiel gegen den HSV kommenden Freitag (18.30 Uhr). Deshalb war das Match gegen die Kogge mit Blick auf das Stadtderby so wichtig.

St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine (31, l.) köpfte die Kiez-Elf zum Sieg.
St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine (31, l.) köpfte die Kiez-Elf zum Sieg.  © Marcus Brandt/dpa

Nach einer eher schwierigen ersten Hälfte gegen die Rivalen von der Ostsee kam die Elf von Fabian Hürzeler (31) nach der Pause deutlich fokussierter zurück und krönte die Leistung mit einem 1:0 durch Jackson Irvine (31).

Und der Kapitän der Kiezkicker hat offenbar eine besondere Wirkung auf die Mannschaft von Mersad Selimbegović (41).

In jeder vergangenen Begegnung im Millerntor traf er bislang das Netz. "Ich treffe zum dritten Mal in Folge in einem Heimspiel gegen Hansa. Das fühlt sich natürlich unfassbar gut an", so der Mittelfeldspieler, der sich in der ersten Hälfte zunächst schwertat, aber mit um so mehr Wumms zurückkehrte. "Als Kapitän muss man auch vorangehen. Ich versuche, damit auch schon im Training anzufangen", reflektierte er.

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Auch Trainer Hürzeler hält nach wie vor große Stücken auf seinen Australier, betonte nach der Partie: "Jackson Irvine ist immer wichtig für mich, egal in welcher Phase." Und dennoch: In jedem Spiel komme es darauf an, als gesamte Mannschaft Ruhe auszustrahlen, auch wenn etwas nicht funktioniere wie geplant.

Nicht so geklappt gegen Rostock hatten manche Zuspiele zu Beginn. "Wir waren nicht mutig genug. Die Passfrequenz hätte erhöht werden müssen", erklärte sich der Coach die Anfangsphase der Kiezkicker.

Erstmalig seit 70 Jahren steht der FCSP am Saisonende vor dem HSV

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (31, r.) richtet seinen Blick bereits in Richtung Stadtderby.
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (31, r.) richtet seinen Blick bereits in Richtung Stadtderby.  © Marcus Brandt/dpa

In die Vergangenheit schauen, will der 31-Jährige generell ungern, weshalb er bereits in den Katakomben über neue Aufgaben nachdachte - mit voller Konzentration auf das Stadtderby.

Als Cheftrainer konnte Hürzeler bislang keines gewinnen, wie er zugab. "Um die Nummer eins der Stadt zu sein, musst du auch in so einem Spiel bestehen."

Und um dieses Duell erfolgreich zu meistern und im besten Fall den ersten Sieg unter Hürzeler als Cheftrainer zu holen, gilt es, mit Rückblick auf die brisante Nordpartie gegen Hansa, in der kommenden Woche anzuknüpfen und Fehler aufzuarbeiten. "Wir haben es nicht geschafft, von hinten raus zu spielen und hatten ein, zwei Fehler zu viel drin, wo sie kontern konnten", erkannte Hauke Wahl (30) im Anschluss an das Match richtig.

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In einem sind sich danach aber so gut wie alle einig gewesen: Ein schwieriges Spiel, das die Kiezkicker letztlich absolut zu Recht doch noch jubeln ließ. "Wir haben gut gearbeitet und am Ende auch hochverdient gewonnen", so Marcel Hartels (28) Euphorie nach dem 1:0-Sieg.

"Heute freut man sich nochmal mehr, auch weil es ein sehr wichtiges Spiel für die Fans war. Wir wussten, dass es heute nicht einfach wird", fasste es Johannes Eggestein (25), der im Spiel mit dem Ball immer wieder gefragt war, abschließend zusammen. "Wir freuen uns jetzt riesig auf das Derby im Volkspark, aber erstmal über den heutigen Sieg".

So konnte St. Pauli schließlich wieder an die Tabellenspitze springen.
So konnte St. Pauli schließlich wieder an die Tabellenspitze springen.  © Marcus Brandt/dpa

Je nach Ausgang des Duells Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf am heutigen Samstagabend könnte St. Pauli schon im Stadion der Rothosen den Aufstieg in Liga Eins feiern - die Relegation ist bereits jetzt sicher.

Mit einem hat der Klub aber schon an diesem Wochenende Geschichte geschrieben: Erstmalig seit 70 Jahren lassen sie Stadtrivale HSV am Saisonende tabellarisch hinter sich.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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