Rettungseinsätze überschatten Günter-Rekord! FC St. Pauli verliert auch beim SC Freiburg

Freiburg - Das Aufbäumen kam zu spät! Erst als der FC St. Pauli am Sonntag bereits mit 0:2 beim SC Freiburg zurücklag, traute er sich endlich auch offensiv etwas zu. Mehr als der Anschlusstreffer sprang am Ende bei der 1:2-Niederlage, der siebten Liga-Pleite in Folge, nicht mehr heraus.

Vor der Partie wurde Christian Günter (2.v.r.) als neuer Rekordspieler des SC Freiburg geehrt. Gegen St. Pauli bestritt er sein 441. Pflichtspiel für den Sportclub.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Bevor es im Europa-Park-Stadion aber losging, wurde Freiburgs Kapitän Christian Günter geehrt. Mit seinem Einsatz am Sonntag wurde er zum Rekordspieler seines Vereins - er bestritt sein 441. Pflichtspiel für den Sportclub!

Auf dem Rasen entwickelte sich schnell eine einseitige Partie. Aus einer stabilen Defensive heraus wollte St. Pauli Nadelstiche setzen, scheiterte aber schon beim Versuch, den Ball überhaupt in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu bringen.

"Wir haben es die ersten 30 Minuten ganz gut weg verteidigt", erklärte Trainer Alexander Blessin nach der Partie am DAZN-Mikro. "In manchen Momenten hat uns aber der Vorwärtsdrang gefehlt."

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Freiburg hingegen tat sich gegen die tief stehenden Kiezkicker schwer, kam aus dem Spiel heraus nur durch Jan-Niklas Beste (14.) und Yuito Suzuki (28.) zu Chancen. Letzterer sollte am Ende der ersten Hälfte aber noch eine wichtige Rolle einnehmen.

"Es war dann ärgerlich, wie wir das Tor kriegen aus dem Eckball", gab Blessin zu. Die Hereingabe klärte sein Keeper Nikola Vasilj nur unzureichend und genau vor die Füße von Suzuki, der volley zur Führung traf. "Er geht eher wie beim Beachvolleyball hoch und pritscht ihn vielleicht so nur ein bisschen weg. Der Ball muss da schon in eine andere Region gehen", monierte der FCSP-Coach. Es war der dritte Fehler im dritten Spiel in Folge von Vasilj.

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Die Offensive im Mathias Pereira Lage blieb gegen den Sportclub blass.  © WITTERS

SC Freiburg bringt den FC St. Pauli zurück ins Spiel

Der Anschlusstreffer von Louis Oppie war zu wenig.  © WITTERS

Unmittelbar nach Wiederanpfiff folgte der nächste Rückschlag für die Kiezkicker und wieder lieferte Vasilj den Assist. Einen Schuss von Beste ließ er direkt vor die Füße von Maximilian Eggestein klatschen, der locker zum 2:0 traf (50.). Das Spiel schien damit entschieden.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken nahmen die Freiburger ein wenig den Fuß vom Gaspedal und brachten St. Pauli nach einer Unachtsamkeit zurück in die Partie. Louis Oppie kam zum Anschluss (69.), es war der erste Treffer der Boys in Brown seit 488 Minuten.

Die Kiezkicker drückten in der Schlussphase auf den Ausgleich und hatte durch Jackson Irvine sogar die große Chance, doch sein Versuch ging knapp daneben (90.).

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"Wir müssen uns den Mut erarbeiten, der defensive Ansatz war jetzt mal so gegeben", erklärte Blessin weiter, der forderte, "dass wir natürlich in manchen Momenten noch besser und aggressiver nach vorne spielen können. Das ist klar." Denn so stand am Ende die siebte Niederlage in Folge auf dem Papier

Im Verlauf der Partie kam es in den jeweiligen Fanblöcken zu Rettungseinsätzen, die Fans hatten in dieser Zeit ihre Unterstützung eingestellt.

Die Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem FC St. Pauli

Bundesliga, 10. Spieltag

SC Freiburg - FC St. Pauli 2:1 (1:0)

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Treu, Ginter, Lienhart, Günter (58. Makengo) - M. Eggestein, Manzambi, Beste (88. Rosenfelder), Y. Suzuki (71. Osterhage), Grifo (58. Scherhant) - Adamu (58. Matanovic)

Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets (82. Ceesay) - Pyrka, Sands (68. Irvine), Fujita, Oppie, Metcalfe (82. Sinani) - Kaars (59. Hountondji), Pereira Lage

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)

Zuschauer: 34.700 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Suzuki (40.), 2:0 Eggestein (50.), 2:1 Oppie (69.)

Gelbe Karten: Eggestein (1), Beste (2) / Sinani (2), Fujita (2)

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