Nach Instagram-Eklat um Kapitän Jackson Irvine: St. Pauli sanktioniert Aufsichtsratsmitglied
Hamburg - Beim FC St. Pauli ist es nach wochenlangen Diskussionen rund um einen beleidigenden Social-Media-Kommentar eines Aufsichtsratsmitglieds gegen Kapitän Jackson Irvine (32) und dessen Ehefrau Jemilla Pir zu einer Entscheidung gekommen. Der Ehrenrat des Vereins verhängte nun Sanktionen wegen "vereinsschädigenden Verhaltens".
Ende September hatte Jemilla Pir auf Instagram ein Werbevideo veröffentlicht, in dem sie gemeinsam mit Irvine Mode aus ihrer eigenen Kollektion präsentierte – mit St.-Pauli-Schriftzug aus Diamanten.
Unter dem harmlosen Beitrag tauchte plötzlich ein Kommentar auf, der für Empörung sorgte: "Niemand ist größer als der Klub", schrieb der User "rene.fcsp". Hinter dem Account steht René Born, Mitglied des siebenköpfigen Aufsichtsrats des Vereins.
Zwei Tage später legte Born nach: "Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in wenigen Monaten weg sein und für einen Euro mehr woanders spielen. Wir werden immer hier sein, während du nicht mehr als eine Fußnote bist."
Die Aussagen lösten in der Fan-Gemeinschaft aber auch vereinsintern deutliche Kritik aus. Auf Anfrage von TAG24 erklärte der Klub bereits im Oktober: "Die Vereinsführung hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt."
Nun zog der Ehrenrat des Vereins Konsequenzen. Nach einer umfassenden Prüfung sei festgestellt worden, dass René Born durch seine Kommentare gegen die Satzung und weitere verbindliche Regeln des Vereins verstoßen habe.
Unter anderem wurde eine Geldstrafe verhängt, die den Jugendabteilungen für Awareness-Schulungen zugutekommen soll. Damit soll die Sensibilität für respektvolles Verhalten innerhalb des Vereins gestärkt werden.
Jemilla Pir äußerte sich auf Instagram
Kapitän Jackson Irvine: "So eine Nachricht [...] war natürlich tief verletzend"
Zu den nun verhängten Sanktionen des Ehrenrats haben sich Jackson Irvine und seine Ehefrau Jemilla Pir bislang nicht geäußert.
Bereits Mitte Oktober hatte der australische Nationalspieler in einem Interview mit dem TV-Sender ABC erstmals über den Vorfall gesprochen: "So eine Nachricht zu bekommen, von einer Person, die in dieser Position ist, war natürlich tief verletzend."
Auch Jemilla Pir hatte sich Anfang Oktober auf Instagram öffentlich geäußert.
Für das Paar sei die Situation "eine neue Art der Herausforderung" gewesen, erklärte Irvine weiter.
"Rein aus einer persönlichen Perspektive war es für meine Frau und mich eine neue Art der Herausforderung, damit umzugehen. Wir sind jetzt seit mehr als vier Jahren Teil dieser St.-Pauli-Gemeinschaft und haben fantastische Beziehungen zu vielen verschiedenen Punkten in der Stadt aufgebaut."
Zugleich dankte Irvine den Fans für den großen Rückhalt: "Wir leben im Herzen von St. Pauli, sind Teil dieser Gemeinschaft. Jeder, mit dem wir gesprochen haben, hat die Empörung und Enttäuschung über diese Situation mit uns geteilt."
Titelfoto: Fotomontage: Witters, Marcus Brandt/dpa

