Erholung Fehlanzeige: St.-Pauli-Coach Blessin hat keine Zeit zum Durchatmen
Flachau - Mit 31 Spielern ist Alexander Blessin ins Trainingslager nach Flachau gereist. Im Interview nach der ersten Trainingseinheit erklärte der Cheftrainer des FC St. Pauli, was er von der Mannschaft erwartet und wann er in dieser intensiven Zeit auch mal durchatmen kann.

"Gar nicht", war die Antwort des 52-Jährigen auf die Frage, inwiefern er in der Zeit während des Trainingslagers im eigentlich idyllischen Flachau abschalten kann.
Im vergangenen Jahr in Scheffau (Österreich) sei er zu dem ein oder anderen Wasserfall gewandert, um diesen zu "begutachten", überlegte er und ergänzte dann: "Das war ganz gut, von daher fällt uns da schon was ein."
Im gleichen Atembezug betonte der Cheftrainer aber, wie arbeitsintensiv die Tage im Trainingslager für ihn sein werden und beschrieb, wodurch sich seine To-do-Liste auch an einem eigentlich freien Tag füllt.
"Ein freier Tag ist ja kein freier Tag. Du musst nacharbeiten, dann machen wir individuelle Schnitte mit den Jungs, bei denen wir Videos zeigen. Dann wieder Vorbereitung für die nächsten Trainingseinheiten - wir kommen nicht zum Stillstand oder zum Erholen."
Dieses Pensum betitelte Blessin als Fluch und Segen zugleich, "weil du die ganze Zeit mit den Jungs zusammen bist und sie noch besser kennenlernst." Gerade hinsichtlich der Neuen helfe das, sie bestmöglich und "schnell zu integrieren".
Alexander Blessin ohne Zweifel an Harmonie im Team

Die Spieler hingegen sollen sich nach den jeweiligen Trainingseinheiten auf alle Fälle ausreichend erholen.
Deshalb wurde eine Nachtruhe angesetzt. "Ab 23 Uhr im Bett und das alleine", lachte der Kiezcoach.
Schließlich sollen die Spieler für die künftigen Einheiten vollkommen fit sein. Die nächste startet am heutigen Samstag um 10.30 Uhr und soll sich voll und ganz um Zweikämpfe drehen.
Auch in den nächsten Trainingssessions soll darauf der Fokus gelegt werden, erklärte Blessin. "Wie beschreite ich Zweikämpfe? Wie komme ich dazu, Ballgewinne zu generieren? Zu blocken, also vorwärts zu verteidigen? Das wird jetzt in den nächsten Tagen so unser Schwerpunkt sein."
Bei den Neuzugängen guckt der Trainer natürlich ein bisschen genauer hin. Allerdings nicht nur mit der Taktik-Brille, sondern auch, um eine Überbelastung zu vermeiden.
Dass sich die Neuen mit den alten Hasen verstehen, daran hat Blessin keinerlei Zweifel. "Also ich sehe, dass sich alle wohlfühlen. Es war mir eigentlich aber auch klar, dass die Jungs, die neuen Jungs sehr gut aufnehmen. Da sehe ich jetzt gar keine Probleme", so seine Einschätzung.
Durch einen gemeinsamen Teamtag am trainingsfreien Montag sollen sich alle in Gruppen und bei unterschiedlichen Aktivitäten auch nochmal näher kennenlernen.
Titelfoto: WITTERS