St. Pauli hat's fast geschafft, doch Kiezkicker fürchten das Wunder
Hamburg - Der FC St. Pauli hat den Klassenerhalt mit dem Unentschieden in Frankfurt am Sonntagnachmittag quasi in trockene Tücher gebracht. Die Kiezkicker drücken trotzdem auf die Euphorie-Bremse.

Drei Punkte trennen die Hamburger vom Relegationsplatz, den ein Spieltag vor dem Saisonende der 1. FC Heidenheim einnimmt. Hinzu kommt eine um satte 13 Treffer bessere Tordifferenz. Nur ein Fußball-Wunder kann St. Pauli also noch aus der Liga spülen - und trotzdem schielen die Hanseaten noch nach unten.
"Rechnerisch sind die Dinge noch nicht in trockenen Tüchern, im Fußball können viele Dinge passieren", sagte Sportchef Andreas Bornemann (53), ist angesichts der Ausgangslage jedoch optimistisch: "Wir gehen aber nicht davon aus, dass wir im letzten Spiel unsere defensive Stabilität verlieren."
Auch wenn man sich auf dem Kiez in hanseatischer Zurückhaltung übt, ist durchaus spürbar, wie viel Druck von den Protagonisten mit dem 2:2 im Frankfurter Deutsche-Bank-Park abfiel.
"Wir nehmen den einen Punkt gerne mit und genießen es. In den letzten 20 Minuten hat die Kraft gefehlt, bei uns allen. Es war ein unglaubliches Gefühl, als der Schlusspfiff ertönt ist", so Eric Smith (28).
Erleichterung bei den St.-Pauli-Profis: "Sollte es hoffentlich gewesen sein"

Auch Ben Voll (24), der für den gesperrten Stammtorwart Nikola Vasilj (29) zwischen den Pfosten stand und den Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung einleitete, konnte nach der intensiven Begegnung durchatmen.
"Direkt nach dem Abpfiff überwiegt die Freude, es war ein wichtiger Punkt heute. Es muss schon sehr viel passieren, das sollte es aber hoffentlich gewesen sein", verdeutlichte der Schlussmann.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) empfangen die Kiezkicker den VfL Bochum im Millerntor-Stadion. Während die Hamburger nach dem Schlusspfiff dann wohl endgültig den Verbleib in der Erstklassigkeit feiern können, endet die Zeit in der Bundesliga für die Bochumer vorerst.
Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking (60) tritt nach der 1:4-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 gemeinsam mit Holstein Kiel den Weg in die zweite Liga an.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa