St. Paulis Philipp Treu nach VfB-Pleite enttäuscht: "Müssen die Pille jetzt schlucken"
Hamburg - Ziel verpasst! Eigentlich wollte der FC St. Pauli schon am Sonntag gegen den VfB Stuttgart den Klassenerhalt perfekt machen, doch die 0:1-Niederlage verhinderte die große Party am Millerntor.

Durch das torlose Remis zwischen Heidenheim und Bochum am Freitagabend war klar, dass den Kiezkickern gegen den VfB bereits ein Punkt reichen würde. "Wir wollten den Sack eigentlich mit drei Punkten zumachen", gestand Philipp Treu (24).
Aufgrund eines Platzverweises und der verbundenen Unterzahl ging es am Ende nur noch darum, das 0:0 zu halten. "Das ist uns auch gut gelungen", befand der 24-Jährige. Zwar habe Stuttgart einige gefährlichen Szenen gehabt, doch "wir haben uns in alles reingeschmissen und uns gegenseitig immer wieder gepusht."
Nach rund einer Stunde war die Aufgabe schwieriger geworden, weil Siebe Van der Heyden (26) den Ball im Strafraum an den Arm bekommen hatte.
"Geht der Ball aufs Tor, ist er drin. Ich mache da niemandem einen Vorwurf", gab sich Treu diplomatisch, der die Schuld auch nicht beim überforderten Schiedsrichter Florian Exner (36) oder dem VAR suchte. "Er hat so entschieden, das müssen wir akzeptieren."
Trotz Unterzahl versuchte St. Pauli immer wieder, Nadelstiche zu setzen; doch die Stuttgarter erhöhten immer weiter den Druck.
FC St. Pauli: Philipp Treu vertraut dem breiten Kader

In der 88. Minute war es dann aber so weit. Nick Woltemade (23) erzielte den Siegtreffer für den VfB. "Der ist irgendwie reingekullert, eine Ping-Pong-Situation", beschrieb Treu den Gegentreffer. "Es ist bitter, aber wir müssen die Pille jetzt schlucken."
Die Kiezkicker warfen noch einmal alles in die Waagschale, doch es half nichts. "Wie Hauke noch mal alles vorne angelaufen ist, hat einen enorm gepusht", gab der 24-Jährige zu, der bis tief in die Nachspielzeit hinein alles gab.
Am Ende kochten die Emotionen nach dem Platzverweis gegen Nikola Vasilj (29) hoch. "Wir dürfen uns jetzt nicht verleiten lassen, wir müssen kühlen Kopf bewahren", forderte der Außenverteidiger. "Wir haben zwei weitere Matchbälle und eine super Ausgangslage."
Verzichten muss St. Pauli dabei neben den gesperrten Van der Heyden und Vasilj auch auf den verletzten Elias Saad (25). "Wir haben einen breiten Kader und können das gut auffangen", war sich Treu sicher - denn genau das haben die Kiezkicker schon oft in dieser Saison gezeigt.
Titelfoto: Imago / Eibner