"In allen Bereichen zu wenig!" Ist dieser FSV Zwickau noch zu retten?
Zwickau - Die katastrophale Darbietung beim 0:4 gegen Borussia Dortmund II. ist der Tiefpunkt in der noch jungen Amtszeit von Ronny Thielemann (49) als Cheftrainer des FSV Zwickau.

Die Westsachsen hatten gegen die BVB-Bubis nicht den Hauch einer Chance und müssen sich mehr denn je die Frage gefallen lassen, wie denn der Klassenerhalt eigentlich geschafft werden soll.
"Wir dürfen uns nicht in die Tasche lügen, dass irgendwas hier auch nur im Ansatz gut war. Da brauchen wir nichts schönreden, das war gar nichts heute. In allen Bereichen zu wenig", schimpfte Kapitän Johannes Brinkies (29) nach der Klatsche, die durch seine Paraden nicht noch deftiger wurde.
Selbst wenn vor dem 28. Spieltag logischerweise niemand von einem vorgezogenen Endspiel sprechen mochte, war es gegen einen direkten Konkurrenten eine dieser Partien, die du gewinnen musst, um die Hoffnung am Leben zu erhalten.
"Jetzt stecken sie uns noch mehr in die Kiste als Absteiger, aber da hilft kein Herumheulen, sondern wir müssen uns jetzt wehren", erklärte Davy Frick (32) gegenüber "MDR". Direkt nach Abpfiff mussten der Abwehrchef und seine Mannschaftskollegen an den Zaun des Gästeblocks zum Rapport.
"Die Fans sind natürlich sauer. Sie machen einen langen Weg hierher, bekommen dann so eine Darstellung. Das ist scheiße!", wurde Frick deutlich.


Unter FSV-Trainer Thielemann fallen bisher mehr Gegentore als bei Ex-Coach Enochs

Wie die Schwäne, die Männerfußball anbieten wollten, von den jungen Borussen vorgeführt, ja förmlich abgeschossen wurden - von der vor dem Spieltag schlechtesten Offensive - sprach für sich und gegen den FSV.
Ähnlich gestaltete es sich beim 3:5 in Bayreuth. In jenen zwei Kellerduellen hagelte es neun (!) Gegentore von insgesamt 51.
Überhaupt fielen in den sieben Partien seit dem Trainerwechsel mit 19 Gegentoren (2,7 pro Spiel) im Schnitt mehr als noch unter Joe Enochs (51), wo es 32 in 21 Spielen (1,5 pro Spiel) waren.
Frappierend: Offensiv hat sich Zwickau gleichzeitig mit sechs Toren aus sieben Spielen (0,86) gegenüber 19 aus 21 (0,9) nicht verbessert.
Und die dicken Bretter kommen nach dem nächsten Heimspiel gegen Ingolstadt erst noch, wenn hintereinander Wiesbaden, Saarbrücken und Freiburg II. warten.
Titelfoto: Picture Point/Jan Fromme