Von Arne Richter
Berlin - Eineinhalb Jahre nach seinem Aus als Cheftrainer verlässt Klub-Ikone Pal Dardai (49) Hertha BSC endgültig.
Der Rekordspieler und mehrfache Coach des Berliner Zweitligisten wird künftig als Head of Football beim ungarischen Klub Újpest FC in Budapest arbeiten. Seine Tätigkeit als Osteuropa-Scout für die Hertha wird somit beendet.
"Ich bin und bleibe ein Herthaner, dieser Verein ist meine Familie. Ich verbinde so viele schöne Momente mit Hertha BSC und wünsche dem Klub deshalb zu jeder Zeit nur das Beste", sagte Dardai.
Der 49-Jährige soll laut Hertha-Mitteilung in den Kreis der sogenannten Fahnenträger des Klubs aufgenommen werden. "Pal Dardai genießt durch seine Verdienste um unseren Verein den allergrößten Respekt aller Herthanerinnen und Herthaner. Für seine neue Aufgabe wünschen wir ihm deshalb viel Erfolg", sagte Geschäftsführer Peter Görlich (58).
Diese Fahnenträger-Initiative zur Würdigung verdienter Ex-Größen hatte die Hertha vor fast vier Jahren noch unter Ex-Manager Fredi Bobic (54) ins Leben gerufen. Fahnenträger sind unter anderem Axel Kruse (58), Gabor Kiraly (49) und Marko Rehmer (53). Zuletzt war der Brasilianer Marcelinho (50) zum Fahnenträger ernannt worden.
Hertha BSC stürzte ohne Pal Dardai in eine tiefe sportliche Krise
Dardai kam 1997 zur Hertha und wurde durch seine leidenschaftliche Spielweise zum Fanliebling. Nach seinem Karriereende als Profi 2012 wurde er Jugendtrainer und übernahm 2015 nach einer kurzen Amtszeit als ungarischer Nationalcoach den Cheftrainerposten bei den Berlinern.
Überraschend musste er 2019 das Amt aufgeben, da es im Klub Unzufriedenheit über eine angebliche sportliche Stagnation gab. Ohne Dardai stürzten die Berliner in den Jahren um Investor Lars Windhorst (49) in eine tiefe sportliche und ökonomische Krise.
Zweimal wurde Dardai noch als Retter zurückgeholt. Legendär ist sein Auftritt mit dicker Zigarre im ZDF-Sportstudio nach dem Klassenerhalt 2021.
Nach dem Abschied im Sommer 2024 übernahm er die Aufgabe als sogenannter Osteuropa-Scout, ohne dabei öffentlichkeitswirksam in Erscheinung zu treten.