Dardai startet Herthas Rettungsmission und hat ein großes Problem: "Dann können wir einpacken"

Berlin - Es kann nur einen geben! Hertha BSC setzt bei der Mission Klassenerhalt auf einen alten Bekannten: Pal Dardai (47) kehrt zu seinem Herzensverein zurück. Eigentlich war der Plan, im Sommer in die Akademie zurückzukehren, jetzt steht er erneut an der Seitenlinie und steht vor einer Mammutaufgabe.

Pal Dardai (47) steht mit Hertha BSC vor einer Mammutaufgabe.
Pal Dardai (47) steht mit Hertha BSC vor einer Mammutaufgabe.  © Andreas Gora/dpa

Wenn nicht er, wer dann! Zweimal hat der Ungar seinen Herzensklub bereits in der Liga gehalten. Das soll auch ein drittes Mal klappen. "Dieses Mal reicht nicht nur die harte Arbeit. Wir brauchen auch ein Quäntchen Glück", sagte Dardai bei seiner Vorstellung.

Sein drittes Engagement ist zugleich die wohl schwierigste Aufgabe. Hertha - nach dem Schalke-Debakel ans Tabellenende abgestürzt - steht mit dem Rücken zur Wand.

Und die Zeit wird knapp. Nur noch sechs Spiele, eventuell auch acht (bei Erreichen der Relegation) bleiben dem 47-Jährigen für die Rettungsmission.

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"Wenn diese Mannschaft absteigt, dann mit mir. Basta! Entweder wir bleiben drin oder wir steigen ab."

Der 47-Jährige hat nun die unbequeme Aufgabe, eine verunsicherte Mannschaft in kürzester Zeit auf Vordermann zu bringen. Erschwerend kommt der Mangel an Führungsspielern hinzu.

Wie schon vergangene Saison sollte zuletzt vor allem Kevin-Prince Boateng (36) eine entscheidende Rolle im Kampf um den Klassenerhalt einnehmen. Trotz seinen 36 Jahren und der damit einhergehenden Tempo-Defizite stand der Leader dreimal nacheinander in der Startelf. Doch Dardai weiß auch: Ein Boateng reicht nicht!

Kevin-Prince Boateng (36, r.) war unter Schwarz zuletzt Stammspieler.
Kevin-Prince Boateng (36, r.) war unter Schwarz zuletzt Stammspieler.  © David Inderlied/dpa

Pal Dardai fordert Führungsspieler bei Hertha BSC

"Wir brauchen Führungsspieler", forderte der Hertha-Coach. Ein-Dauer-Dilemma, an dem nicht nur Sandro Schwarz (44) gescheitert ist. Schon bei Bruno Labbadia (57) oder Tayfun Korkut (49) war der Mangel offensichtlich. "Wenn in dieser Mannschaft nur Prince Führungsspieler ist, dann können wir einpacken. Dann wird das nix."

Er nimmt die Spieler in die Pflicht und erinnert sich an seine erste Amtszeit. Auch damals haben sich die Spieler beim Gespräch eher weggeduckt. "Wir haben keinen Ibisevic auf dem Platz, da muss einer reinwachsen in die Position", so Dardai, der Gespräche ankündigte. Er ahnt bereits, was passiert, wenn die Suche nach Führungsqualitäten auf dem Rasen erfolglos bleibt: "Aber ich glaube, das werde ich schon hinkriegen."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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