Harter Pokal-Fight: Hertha BSC mogelt sich nach Elfer-Krimi eine Runde weiter
Münster - Hertha BSC ist am Montagabend nach schwacher Vorstellung mit 5:3 (0:0) im Elfmeterschießen gegen Preußen Münster in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen.
Alles in Kürze
- Hertha BSC gewinnt im Elfmeterschießen gegen Preußen Münster.
- Das Spiel endet 0:0 nach Verlängerung.
- Hertha BSC siegt mit 5:3 im Elfmeterschießen.
- Preußen Münster dominiert das Spiel, aber Hertha rettet sich in die Verlängerung.
- Tjark Ernst hält mehrere wichtige Paraden für Hertha BSC.

Erst in der Verlängerung kamen die Berliner gegen sichtlich müde Preußen stärker auf. In erster Linie wollte aber keine der beiden Mannschaften den entscheidenden Fehler machen. Folgerichtig ging es ins Elfmeterschießen, nachdem Fabian Reese den Lucky Punch liegen gelassen hatte.
Beim Stand von 3:2 für Hertha nagelte Münsters Charalambos Makridis die Kugel an den Querbalken. Nachdem die nächsten beiden Schützen ihre Elfer anschließend versenkt hatten, machte Sebastian Grönning alles klar und schoss die Alte Dame in die zweite Runde.
Dabei waren eigentlich die Gastgeber vor 10.635 Zuschauern im ausverkauften Preußenstadion vom Anpfiff an das dominante Team und schnürten die Berliner immer wieder in der eigenen Hälfte ein.
In der 11. Minute tauchte Marvin Schulz nach Doppelpass mit Joshua Mees vollkommen blank vor Tjark Ernst auf, der den Rückstand seiner Mannschaft durch eine Glanzparade verhindern konnte. Das musste eigentlich die Führung für die Hausherren sein. Ernst sollte während der Partie immer wieder im Mittelpunkt stehen.
Nach 23 Minuten meldete sich dann endlich auch die Alte Dame im Spiel an, wobei der Abschluss von Reese eher einer Rückgabe gleichkam. Viel mehr war von den Gästen vor der Pause nicht zu sehen.

Dawid Kownacki vergibt Lucky Punch, Ernst rettet Hertha BSC in die Verlängerung

Im Gegenteil, die Münsteraner führten den Hauptstadtklub phasenweise mit Tiki-Taka vor. Die Leitl-Truppe hatte es nur der Abschlussschwäche der Preußen und den Paraden von Ernst zu verdanken, dass sie nicht zurücklagen.
Auch nach Wiederanpfiff waren die Westfalen deutlich besser. Nach einem wahren Standard-Festival zappelte das Spielgerät in der 58. Minute schließlich im Netz der Hauptstädter, aber der vermeintliche Torschütze Etienne Amenyido stand im Abseits - Glück für die Spree-Athener.
Die 1850 mitgereisten Hertha-Fans bekamen im einzigen Zweitliga-Duell der ersten Pokalrunde weiter eine desolate Leistung ihrer Lieblinge zu sehen.
Mit zunehmender Spieldauer grenzte es schon beinahe an Fahrlässigkeit, dass Münster so viele Torchancen liegen ließ. Und das wurde beinahe bestraft.
Kurz vor Schluss konnte sich Reese auf links durchsetzen und fand endlich Dawid Kownacki in der Mitte, aber der Pole vergab die große Siegchance aus zwei Metern Entfernung kläglich - passend zum Auftritt der Herthaner. Auf der anderen Seite rettete erneut Ernst sein Team schließlich in die Verlängerung.

Statistik zum Pokalspiel zwischen Preußen Münster und Hertha BSC
DFB-Pokal, 1. Runde
Preußen Münster - Hertha BSC 3:5 i.E. (0:0,0:0,0:0)
Aufstellung Preußen Münster: Schenk - ter Horst, Heuer (79. Scherder), Jaeckel, Bolay (70. Meyerhöfer) - Preißinger - M. Schulz (79. Bouchama), Hendrix - Mees (91. Lokotsch) - Amenyido (70. Makridis), Batista Meier
Aufstellung Hertha BSC: T. Ernst - Gechter, Leistner, Marton Dardai (57. Kolbe) - Eitschberger, K. Sessa (56. L. Jensen), Winkler (112. Berner) - Cuisance, Thorsteinsson (76. Krattenmacher) - Kownacki (102. Grönning), Reese
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 10.635 (ausverkauft)
Elfmeterschießen: 0:1 Reese, 1:1 Batista Meier, 1:2 L. Jensen, 2:2 Scherder, 2:3 Cuisance, Makridis verschießt, 2:4 Krattenmacher, 3:4 Lokotsch, 3:5 Grönning
Gelbe Karten: M. Schulz (1), Jaeckel (1), Batista Meier (1) / Marton Dardai (1), Kolbe (1), Eitschberger (1), L. Jensen (1)
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa