Herthas Pokal-Plan hat einen Namen: "Wir haben keinen Druck"

Berlin - Auf Neuzugang Michal Karbownik (22) muss Hertha BSC im Pokal noch verzichten. Ebenso auf Florian Niederlechner (32). Der Stürmer ließ sich bereits gegen Wehen Wiesbaden (0:1) noch vor der Pause vom Feld nehmen und fällt aus. Ersatz steht schon parat.

Haris Tabakovic (29) steht gegen Jena in der Startelf.
Haris Tabakovic (29) steht gegen Jena in der Startelf.  © Soeren Stache/dpa

"Haris Tabakovic wird spielen", verriet Pal Dardai (47) auf der Pressekonferenz. "Das war von Anfang der Plan. Wir haben es die ganze Woche geübt. Ich bin selber gespannt, was dabei rauskommt."

Am besten Tore. Nach zwei Spieltagen steht die Alte Dame ohne Punkte und ohne eigenen Treffer da. Jetzt soll endlich der Knoten platzen - mithilfe des großgewachsenen Angreifers. Der Neuzugang war schon gegen Wiesbaden einer der Lichtblicke und nah dran am Premierentor, traf aber nur die Latte.

"Für mich ist das eine Ergebniskrise", kommt die Pokalrunde beim unangenehmen Gegner Jena genau richtig. "Da kann auch der Trainer nicht labern: Du musst Tore machen, um zu gewinnen. Vielleicht ist das der Dosenöffner für unseren Kopf."

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Mit dem Toreschießen tun sich die Blau-Weißen allerdings schwer. Was im Training klappt, will im Spiel einfach nicht funktionieren. Dardais Motto: dranbleiben! "Wenn du hartnäckig bist, dann kommt die Qualität."

In den letzten Chaos-Jahren ist der Hauptstadtklub jedoch nicht gerade als Pokalmannschaft aufgefallen. Gleich zweimal war in Braunschweig schon in der ersten Runde Schluss. Dardai aber ist dieses Schicksal bislang erspart geblieben. Ein Erstrundenaus hat es mit ihm an der Seitenlinie noch nie gegeben: "Wir wollen diese Tradition beibehalten."

Pal Dardai (47) sieht bei Hertha nach dem Fehlstart eine Ergebniskrise.
Pal Dardai (47) sieht bei Hertha nach dem Fehlstart eine Ergebniskrise.  © Soeren Stache/dpa

Tjark Ernst steht gegen Carl Zeiss Jena im Tor

Sollte der Favorit dennoch stolpern, dürfte die anfängliche Euphorie um Hertha erst recht verflogen sein. Nervös wird der Ungar angesichts des Fehlstarts aber nicht. "Wir haben keinen Druck. Von Anfang an haben wir gesagt, dass wir zu Saisonbeginn erst einmal eine neue Mannschaft haben, eine neue Mentalität brauchen und eine neue Achse aufbauen."

Im Ernst-Abbe-Sportfeld bekommt Tjark Ernst (20) nach dem Christensen-Abgang die Chance sich nun zu beweisen. "Ich bin ein Fan von ihm", so Dardai, auch wenn die fehlende Spielpraxis nicht optimal sei. Nach seinem überzeugenden Bundesligadebüt in Wolfsburg ist der Pokalfight erst das zweite Pflichtspiel des 20-Jährigen: "Er hat das Vertrauen von uns - auch von der Mannschaft. Das ist das Wichtigste."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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