Berlin - Er war vor, während und nach dem Spiel das Gesprächsthema Nummer eins: Florian Niederlechner traf mit Hertha BSC am Samstagnachmittag auf seinen Ex-Klub FC Augsburg, doch am Ende war es ein anderer Ex-Augsburger, der die Partie entscheiden sollte.

Denn es war Marco Richter, der die Alte Dame in einer zähen Partie in Führung schoss.

Nach einem Freistoß der Hausherren kam der Flügelspieler durch eine Abwehraktion im Rückraum an die Kugel und fackelte nicht lange. Sein Rechtsschuss aus rund 25 Metern setzte kurz vor der Torlinie noch einmal auf dem glitschigen Geläuf auf und schlug rechts unten im Kasten ein - 1:0 (61. Minute)!

Es war das mittlerweile vierte Duell gegen seinen Jugendklub und jedes Mal konnte Richter eine Torbeteiligung feiern - neben nun drei Treffern steht auch eine Vorlage zu Buche.

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Niederlechners Aufstellung soll die Alte Dame derweil kolportierte 300.000 Euro gekostet haben. Diese Summe soll für den Einsatz des 32-Jährigen gegen die Fuggerstädter laut einer Vertragsklausel fällig geworden sein.

Und nach zwei Minuten wäre der Ex-Augsburger das zusätzliche Geld auch beinahe wert gewesen. Sein Flachschuss aus vielversprechender Position ging letztendlich aber deutlich am linken Pfosten vorbei. Am Ende konnte Niederlechner nichts Zählbares beitragen, überzeugte aber mit seiner kämpferischen Leistung. Nach 79 Minuten wurde Stevan Jovetic schließlich für ihn eingewechselt.

In einer chancenarmen ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams in einem großen Abnutzungskampf gegenseitig und ließen kaum Strafraumszenen zu. Den Gästen gelang es lediglich, hin und wieder nach einer Ecke so etwas wie Gefahr heraufzubeschwören.

Und so plätscherte die zweikampfbetonte Partie bis zur Pause dahin, also fast, denn kurz bevor Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck eine ereignisarme erste Halbzeit abpfiff, fasste sich Jessic Ngankam aus rund 20 Metern halbrechter Postion ein Herz, jagte das Kunstleder aber knapp über den Querbalken, sodass Gäste-Keeper Rafal Gikiewicz nicht eingreifen musste.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich der pure Abstiegskampf fort. Den Kontrahenten war die Wichtigkeit in dem als Sechs-Punkte-Spiel deklarierten Duell deutlich anzumerken.

Immerhin traten die Gäste mit fortlaufender Spielzeit mutiger auf und versuchten, in immer dichter werdendem Schneetreiben vornehmlich über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Allerdings nur, bis sich eben Richter ein Herz fasste und das so wichtige 1:0 für die Blau-Weißen erzielte.

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Neun Zeigerumdrehungen später rutschte dann ein langer Freistoß von Agustin Rogel zum eingewechselten Dodi Lukebakio durch, der das Spielgerät aus der Drehung mit dem ersten Kontakt aus 13 Metern mit rechts unhaltbar in die linke untere Ecke versenkte - 2:0 (70.)!

Von den Gästen kam anschließend nicht mehr viel. Am Ende blieben die bayerischen Schwaben gegen souverän verteidigende Spree-Athener wie immer sieglos im gut gefüllten Olympiastadion und untermauerten ihre Auswärtsschwäche in der laufenden Saison. Die Berliner haben die Abstiegszone durch den Sieg vorerst verlassen.

Hertha BSC - FC Augsburg 2:0 (0:0)

Aufstellung Hertha BSC: O. Christensen - Rogel, Uremovic, Kempf (81. Mittelstädt) - Marco Richter (72. Kenny), Cigerci, Tousart, Serdar (71. Boetius), Plattenhardt - Ngankam (46. Lukebakio), Niederlechner (79. Jovetic)

Aufstellung FC Augsburg: Gikiewicz - Gumny (86. Caligiuri), Gouweleeuw, Iago (62. Pedersen), Veiga - Dorsch (62. Baumgartlinger), Engels, A. Maier (86. F. Jensen), Demirovic - Yeboah (46. Vargas), Berisha

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiberg am Neckar)

Zuschauer: 40.522

Tore: 1:0 Marco Richter (61.), 2:0 Lukebakio (70.)

Gelbe Karten: Marco Richter (4) / Gumny (4), Veiga (1), Vargas (2)

Beste Spieler: Rogel, Marco Richter / Engels