Nach Hertha-Aus: Pal Dardai bricht sein Schweigen und spricht sich für diesen Präsidentschafts-Kandidaten aus

Berlin - Knapp sieben Monate hat sich Pal Dardai (46) nicht mehr geäußert, weder über die Situation von Hertha BSC, noch über seine persönliche Zukunft. Jetzt hat die Hertha-Ikone überraschend sein Schweigen gebrochen - mit einem 67 Sekunden langen Clip.

Pal Dardai bewahrte Hertha BSC zweimal vor dem Abstieg, dennoch musste er im November gehen. Nun hat er sich überraschend zu Wort gemeldet.
Pal Dardai bewahrte Hertha BSC zweimal vor dem Abstieg, dennoch musste er im November gehen. Nun hat er sich überraschend zu Wort gemeldet.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Der Grund: Die Wahl zum neuen Präsidenten. Fünf Kandidaten für die Gegenbauer-Nachfolge stehen bereits fest: Kay Bernstein, Ingmar Pering, Frank Steffel (56, CDU), sowie Michael Baumgärtner und Marvin Brumme.

Dardai hat bereits einen klaren Favoriten, wer am 26. Juni gewählt werden sollte: Füchse-Boss Steffel. In dem Clip, der vor allem bei Twitter die Runde macht, spricht sich der 46-Jährige klar für den CDU-Politiker aus.

"Es wird Zeit, dass ein echter Neuanfang kommt", erklärt der ehemalige Hertha-Trainer. "Aus meiner Sicht ist Frank Steffel ein interessanter und ehrlicher Kandidat. Er hat aus den Füchsen im Handball einen Top-Klub geformt. Ich wünsche mir, dass er bei Hertha BSC auch ähnliches macht."

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Der Ungar kennt den Verein, wie kein Zweiter: Er ist mit 286 Bundesligapartien Herthas Rekordspieler, trainierte die Alte Dame gleich zweimal (180 Bundesligaspiele als Trainer) und bewahrte den Hauptstadtklub vergangenes Jahr vor dem Abstieg. Nach nun 25 Jahren endet seine Zeit in Westend. Sein unbefristeter Vertrag soll aufgelöst werden.

Dardais Hauptargument für Steffel sind dessen sportlichen Erfolge. Seit 17 Jahren steht der 56-Jährige schon an der Spitze der Füche und gewann zweimal die Klubweltmeisterschaft (2015, 2016), sowie zweimal den EHF-Pokal (2015, 2018).

Laut Pal Dardai sollte Frank Steffel neuer Präsident von Hertha BSC werden

"Wenn jemand beim Handball so etwas geschafft hat, dann traue ich ihm auch im Fußball eine erfolgreiche Zukunft zu. Ich glaube, dass er bei Hertha auch so etwas hinbekommt", so Dardai, der seine freie Zeit im Hertha-Dress genießt.

Viele Fans der Alten Dame sehen das - zumindest in den sozialen Medien - etwas anders. Schon nach Bekanntwerden von Steffels Kandidatur war die Kritik an seiner Rede aus dem Bundestag 2017, als er Ultras pauschal kritisierte, laut. Sie favorisieren eher Kay Bernstein.

"Wenn du Vereinslegenden anhauen musst, um Grußbotschaften für dich zu machen, bist du vielleicht nicht der richtige Präsidentschaftskandidat", bemerkt beispielsweise ein Twitter-User.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

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