Shootingstar! Hertha-Leihgabe schnürt Dreierpack in der 3. Liga

Mannheim - Eine Leihgabe von Hertha BSC sorgt nicht erst seit Freitagabend im Drittliga-Spiel zwischen Waldhof Mannheim und dem Halleschen FC (4:1) für mächtig Aufsehen - damit bewirbt er sich auch für höhere Aufgaben.

Dreimal Daumen nach oben: Marten Winkler avancierte am Freitagabend mit drei Buden zum Matchwinner des 4:1-Siegs von Mannheim über den Halleschen FC.
Dreimal Daumen nach oben: Marten Winkler avancierte am Freitagabend mit drei Buden zum Matchwinner des 4:1-Siegs von Mannheim über den Halleschen FC.  © IMAGO/HMB-Media

So einen wie Marten Winkler (20) könnte Hertha aktuell gut gebrauchen: Schnell, mutig, zielstrebig, treffsicher - so lässt sich der Spielstil des Außenstürmers von Waldhof Mannheim beschreiben.

Dass für ihn angesichts dieser Qualität die 3. Liga nur ein Zwischenschritt bleiben dürfte, bekam am Freitagabend der Hallesche FC schmerzhaft zu spüren: Nach früher 1:0-Führung der Gäste glichen die Kurpfälzer zunächst durch einen Freistoß von Marc Schnatterer aus, ehe noch vor Beginn der zweiten Halbzeit die Marten-Winkler-Show begann.

Innerhalb von 24 Minuten sorgte Winkler mit den Treffern zum 2:1, 3:1 und 4:1 für klare Verhältnis im Drittliga-Spiel zum Auftakt des 34. Spieltags.

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Und einmal mehr bewies Winkler seine Vielseitigkeit: Während er seinen ersten und dritten Treffer in Strafraumstürmer-Manier erzielte, zündete der 20-Jährige beim zweiten seinen unfassbaren Turbo und war nicht mehr zu halten.

Seine Treffer ebneten damit nicht nur den Weg zum Sieg, sondern waren auch im Aufstiegskampf Gold wert: Mannheim hat durch den Erfolg den Rückstand auf die auf dem Relegationsrang liegenden Dresdner auf drei Zähler verkürzt.

Doch die Pointe folgte nach Abpfiff des Spiels - Waldhof-Trainer Christian Neidhart (54) machte einen Disput mit seinem Shootingstar öffentlich: "Ich habe mich in der Woche eigentlich noch in den Haaren gehabt mit Marten, weil er zu wenig gemacht hat im Training und sich so ein bisschen ausruht auf seiner Qualität."

Marten Winkler ist an Waldhof Mannheim ausgeliehen und besitzt bei Hertha BSC einen Profivertrag

In der Vorsaison war Marten Winkler (20, l.) für die Hertha-Bubis in der Regionalliga Nordost noch deutlich zurückhaltender unterwegs.
In der Vorsaison war Marten Winkler (20, l.) für die Hertha-Bubis in der Regionalliga Nordost noch deutlich zurückhaltender unterwegs.  © Picture Point / Gabor Krieg

Diese Kritik nahm sich Winkler am Freitagabend zu Herzen und erzielte seine Saisontreffer sieben bis neun, womit er intern nur noch ein Tor hinter Stürmer Dominik Martinovic (25) rangiert.

Ligaweit steht der einmalige U18-Nationalspieler inzwischen auf Platz neun aller Torjäger - eine starke Quote für das zweite Herrenjahr. In diesem hat Winkler einen großen Entwicklungsschritt genommen, nachdem er in der Vorsaison noch für die Hertha-Bubis in der Regionalliga Nordost auflief (acht Tore, zwei Assists).

Außerdem kam der 20-Jährige schon auf zwei Kurzeinsätze für die Bundesliga-Profis der Hertha, ehe im Juli die Leihe nach Mannheim zugunsten der Spielpraxis vollzogen wurde. Da diese auf eine Saison begrenzt ist, geht es im Sommer zurück zur Alten Dame - der strauchelnde Erstligist könnte einen torgefährlichen, unbekümmerten Youngster sicherlich gut gebrauchen.

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Deshalb macht sich Mannheims Neidhart auch keine Illusionen: "Wir haben leider nicht die Hand drauf. Er ist ausgeliehen von Hertha und klar, er spielt sich natürlich auch gerade in den Mittelpunkt, das weiß er."

Winkler selbst beendete seinen Arbeitstag am Freitagabend in Minute 61 gezwungenermaßen, da das Knie blockierte. Was Ernsteres? "Alles gut", gab der Matchwinner Entwarnung. Einen fitten und motivierten Marten Winkler kann Mannheim im Aufstiegskampf gut gebrauchen.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/HMB-Media

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