Statistiker zeigen: Union kann sich freuen, Hertha muss bis zum Schluss zittern

Berlin - Nur mit Ach und Krach hielt sich Hertha BSC in der Liga. Mit einem 2:0 machten die Berliner die 0:1-Hinspielniederlage beim Hamburger SV doch noch wett. Und auch in dieser Saison sieht es wieder nach Abstiegskampf aus. Lediglich das bessere Torverhältnis hält die Alte Dame derzeit vor dem punktgleichen VfB Stuttgart über dem Strich.

Suat Serdar (25) steckt mit Hertha BSC auch in dieser Saison im Abstiegskampf. Den Berechnungen zufolge bleiben die Berliner aber in der Liga.
Suat Serdar (25) steckt mit Hertha BSC auch in dieser Saison im Abstiegskampf. Den Berechnungen zufolge bleiben die Berliner aber in der Liga.  © Bildmontage: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa, Tom Weller/dpa Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Doch auch wenn die Stimmungslage in dieser Saison eine andere ist, könnte das Nervenkostüm der blau-weißen Anhänger erneut strapaziert werden. Die Datenanalysten von fivethirtyeight sehen die Berliner erneut bis zum Schluss tief im Abstiegskampf.

Die gute Nachricht aber: am Ende mit einem Happy End. Zu 79 Prozent ist der Klassenerhalt demnach sicher. Hertha zieht den Kopf mal wieder aus der Schlinge, beendet die Saison den Berechnungen zufolge mit 36 Punkten auf Platz 15.

Schon vergangene Saison lagen die Statistiker aus den USA mit ihrer Hertha-Prognose richtig, prophezeiten den Gang in die Relegation. Sie sollten Recht behalten - auch weil die Blau-Weißen teilweise dramatisch gleich drei Matchbälle in Folge vergaben.

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Glaubt man den Statistikern, klappt es diesmal auch ohne den Umweg Relegation. Direkt absteigen müssen stattdessen der VfL Bochum (17./31 Punkte) und der FC Schalke 04 (18./27). Der FC Augsburg landet mit 34 Zählern auf Rang 16 - zwei Punkte hinter Hertha.

Jubel-Stimmung dürfte hingegen erneut beim Stadtrivalen aufkommen. Der Traum von der Meisterschaft wird sich für den 1. FC Union Berlin zwar nicht erfüllen, dennoch spielen die Eisernen auch in der neuen Saison international. Zum dritten Mal nacheinander. Sie beenden die Spielzeit mit 52 Punkten auf dem sechsten Platz.

Hertha BSC schafft auf Platz 15 den Klassenerhalt, Union Berlin landet wieder in Europa

Der Jubellauf von Unions Sheraldo Becker (27) dürfte wohl auch in der Rückrunde anhalten.
Der Jubellauf von Unions Sheraldo Becker (27) dürfte wohl auch in der Rückrunde anhalten.  © Matthias Koch/dpa

Obwohl Union wochenlang die Bundesliga anführte, sahen die Daten-Experten die Köpenicker nie als Titelanwärter. Die Chance auf den großen Wurf lag bei gerade mal zwei Prozent. Realistischer schien da die Champions League.

In den vorherigen Prognosen belegten die Köpenicker regelmäßig einen Platz für die Königsklasse. Nun wird es laut Statistik "nur" die Europa League bzw. womöglich Conference League. Ärgern wird man sich darüber aber wohl kaum.

Genau vorhersagen lässt sich die Bundesliga-Tabelle 19 Spieltage vor Schluss allerdings nicht. Dafür spielen zu viele Faktoren wie ein Negativlauf, Trainerwechsel oder Glück und Pech eine Rolle. Eines scheint sich aber jetzt schon zu bewahrheiten. Anders als in den letzten Jahren gibt es keinen sicheren Absteiger.

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Wie eng es vor allem in der unteren Tabellenhälfte zugeht, zeigt allein Hertha. Ohne den Last-Minute-Treffer von Wilfried Kanga (24) gegen Schalke (2:1) wäre der Hauptstadtklub als Tabellenletzter in das letzte Spiel vor der Winter-WM (2:0 gegen Köln) gegangen.

Langeweile herrscht hingegen an der Tabellenspitze. Bayern hat die Schale zu 92 Prozent bereits sicher und wird den Prognosen mit satten 17 Punkten Vorsprung auch zum elften Mal nacheinander Meister.

Titelfoto: Tom Weller/dpa, Matthias Koch/dpa

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