Berlin - Eigentlich schien in der Winterpause schon alles klar: Mit der Vertragsverlängerung von Maximilian Mittelstädt (25) und dem Aus von Marvin Plattenhardt (31) war die Wachablösung beschlossene Sache - die Zukunft gehört Mittelstädt.

Seit Jahren liefern beide sich schon einen Dauerzweikampf auf der linken Abwehrseite. Mal spielte Plattenhardt, mal Mittelstädt. Aktuell hat der Hertha-Kapitän allerdings wieder die Nase vorn. Dabei sah es nach der XXL-Winterpause noch ganz anders aus.

Aufgrund einer fehlenden Corona-Impfung verpasste der 31-Jährige das Trainingslager in Florida und verletzte sich zudem auch noch in Berlin. Der Freistoß-Spezi musste seinem Konkurrenten den Vortritt überlassen.

Mittelstädt aber konnte die guten Eindrücke zum Ende der Hinrunde nicht bestätigen. Hertha BSC verlor in Bochum (1:3) sowie gegen Wolfsburg (0:5) und das Eigengewächs seinen Platz in der Startelf. Der 25-Jährige sitzt wieder draußen.

Hertha BSC Hertha BSC sichert Torjägerkanone für Tabakovic – trotz Pleite bei Dardais letztem Tanz

Das wird auch am Sonntag beim Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen (15.30 Uhr/DAZN) wohl so sein. Plattenhardt hat sich als Schienenspieler wieder herangekämpft und liefert derzeit wenig Gründe etwas zu ändern.

"Das Momentum" spreche im Augenblick für Plattenhardt als Stammspieler, sagte Trainer Sandro Schwarz (44) auf der Pressekonferenz. "Maxi kann die Position als linker Schienenspieler sehr gut bekleiden. Aktuell ist Platte ein Stück weit vorn. Wir brauchen diese Konkurrenzsituation - auch auf dieser Position."

Der Dauerkampfzweikampf geht also weiter. Womöglich sogar über das Saisonende hinaus.

Im Januar hat Fredi Bobic (51) noch das Plattenhardt-Aus verkündet. "Der Vertrag läuft im Sommer aus, das ist beschlossen und mit dem Spieler und seinen Beratern klar besprochen", so der 51-Jährige deutlich.

Inzwischen ist der Ex-Manager aber selbst weg und die Tür wieder offen. "Es ist vollkommen klar, dass wir uns unser Bild machen", sagte Bobic-Nachfolger Benjamin Weber (42). "Marvin ist lange hier und er ist der Kapitän der Mannschaft. Wir werden ein Gespräch führen."

Hertha BSC Dardai gibt Hertha Baller-Befehl: Warum die Kanone für Tabakovic teuer werden kann

Zeitnah ist mit einer Entscheidung nun aber offenbar nicht zu rechnen. "Es geht jetzt darum, die Saison erfolgreich zu bestreiten", so Herthas Sportdirektor.

Klar ist aber auch: Der Hauptstadtklub muss sparen. Sollte der Hertha-Retter aber Abstriche machen, die er wohl auch bei anderen Vereinen machen müsste, könnte das neunte Jahr in Westend nicht das letzte gewesen sein.