Uffjepasst, Hertha: Wehe, Marco Richter spielt ...

Berlin - Endlich wieder Bundesliga im Olympiastadion! Hertha BSC empfängt am Mittwochabend den kriselnden 1. FSV Mainz 05. Eine große Kulisse wird aber nicht erwartet. Die Alte Dame rechnet mit circa 30.000 Zuschauern.

Marco Richter (25) bejubelt seinen Treffer gegen Ex-Klub Augsburg. In drei von vier Spielen traf er gegen die Fuggerstädter.
Marco Richter (25) bejubelt seinen Treffer gegen Ex-Klub Augsburg. In drei von vier Spielen traf er gegen die Fuggerstädter.  © Soeren Stache/dpa

"Wir werden eine gute Kulisse haben. Die Kurve wird voll sein", weiß auch Sportdirektor Benjamin Weber um die Themen Anstoßzeiten, Ticketpreise und Urlaub. Zudem kann man bei Mainz nicht gerade von einem Publikumsmagneten sprechen.

Die Rheinhessen stecken in einer handfesten Krise, warten als Schlusslicht der Liga noch immer auf den ersten Sieg. Zuletzt gewannen die 05er vor circa einem halben Jahr - im April gegen Bayern München.

Diejenigen, die aber ins Olympiastadion gehen, könnten auf einen alten Bekannten treffen, der bis vor Kurzem nicht nur das blau-weiße Trikot, sondern auch noch die Binde trug: Kurzzeit-Kapitän Marco Richter (25) kehrt zurück. Falls er denn überhaupt spielt.

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Beim Abstiegsgipfel in Bochum (2:2) fehlte der 25-Jährige überraschend komplett im Aufgebot. "Es gab keinen Vorfall. Es ist meine Entscheidung gewesen. Ich habe ihn das inhaltlich begründet - danach hat er sich gut verhalten", erklärte Coach Bo Svensson (44).

Hertha BSC: Marco Richter traf in drei von vier Spielen gegen Ex-Klub Augsburg

In der ersten Runde trug Richter noch das Hertha-Trikot, traf in Jena doppelt.
In der ersten Runde trug Richter noch das Hertha-Trikot, traf in Jena doppelt.  © Jacob Schröter/dpa

Hertha ist gewarnt. Sie kennen seine Qualitäten nur zu gut und wissen: Gegen seinen Ex-Klub dreht Richter besonders gerne auf. Gegen den FC Augsburg, bei dem Richter zehn Jahre lang spielte und den Sprung zum Profi schaffte, traf der Dribbelkönig in vier Spielen mit Hertha gleich dreimal.

Nur in einem Duell blieb er ohne Treffer, bereitete aber beim extrem wichtigen Auswärtssieg in Augsburg (1:0) das goldene Tor durch Suat Serdar (26) vor. Besonders emotional war sein Treffer nur wenige Monate später. Beim 2:0-Auswärtssieg sorgte er für die Entscheidung. Es war sein erstes Tor nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung.

Bei den Mainzern wartet der Ex-Herthaner noch auf einen Treffer. Das darf auch gerne so bleiben. Ein Geschenk wird aber trotzdem erwartet: "Marvin Plattenhardt hat mir zum Schluss wenigstens ein paar schöne Nike-Schuhe geschenkt, als Dankeschön für die viele Arbeit", scherzte Pal Dardai. "Marco ist einfach weggegangen und ich warte immer noch."

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Blenden lassen will sich der Ungar von der Sieglos-Serie aber nicht. "Wir wissen, dass da eine gute Mannschaft kommt", muss seine Mannschaft mit einer neuen Rolle klarkommen. "Wir sind nicht der Favorit, das ist die Erstligamannschaft. Egal, wo wir in der 2. Liga hinkommen, werden wir wie bei einem Pokalfight gejagt. Jetzt sind wir diejenigen, die jagen."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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