War das Hand? VAR-Ärger, Doppel-Pech und Kopf-Crash bei Hertha-Pleite

Berlin - Gebrauchter Nachmittag für Hertha BSC! Starke erste Halbzeit, doppeltes Pech vor der Pause und dann auch noch der übliche Ärger über den Videobeweis. Die verletzungsgeplagte Alte Dame muss sich trotz Führung mit 1:3 (1:1) in Darmstadt geschlagen geben. Über den Nicht-Treffer wird aber noch zu reden sein.

Für Hertha-Keeper Tjark Ernst gab es nach dem Freistoß nichts mehr zu halten.
Für Hertha-Keeper Tjark Ernst gab es nach dem Freistoß nichts mehr zu halten.  © Uwe Anspach/dpa

Die Berliner hatten mit dem ersten gelungenen Angriff nach dem Seitenwechsel wieder die vermeintliche Führung besorgt. Über Umwege war die Kugel bei Jon Dagur Thorsteinsson gelandet, der nur noch einschieben musste.

Dann aber meldete sich der Kölner Keller.

Der VAR legte die Lupe an. Der Hertha-Neuzugang bekam den Ball bei seiner Brustannahme wohl minimal an den angelegten Arm. Schiedsrichter Patrick Alt gab den Treffer nicht, schaute sich die Szene aber selber nicht mehr an.

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Schon kurz vor dem Pausenpfiff hatten die verletzungsgeplagten Berliner nicht das Spielglück auf ihrer Seite. Ungünstiger hätte die Schlussphase der ersten Hälfte kaum laufen können.

Nach einem hohen Ball krachten Isac Lidberg und Deyovaisio Zeefuik kurz vor dem Strafraum mit dem Kopf zusammen. Beide gingen sofort zu Boden. Lidberg erlitt eine Platzwunde, bekam einen Turban während Zeefuik angeknockt vom Platz musste.

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Darmstadts Isac Lidberg (l) dreht das Spiel.
Darmstadts Isac Lidberg (l) dreht das Spiel.  © Uwe Anspach/dpa

Doppelt bitter: Der fällige Freistoß sorgte für den Ausgleich zum 1:1. Patrick Förster jagte den Ball zunächst noch in die Mauer, im zweiten Versuch landete die Kugel aber im Netz - nachdem das Spielgerät gleich doppelt abgefälscht wurde.

Zuvor hatte Florian Niederlechner die bis dato verdiente Führung der Hertha besorgt. Sie trotzten der Personalnot (neun Profis fehlen) mit viel Spielwitz. Kurz vor der Pause aber wurden die formstarken Darmstädter nach und nach stärker.

Hertha verlor den Faden und konnte in der zweiten Hälfte trotz der vermeintlichen Führung nicht mehr an die starken ersten 30 Minuten anknöpfen.

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Stattdessen setzte Darmstadt seine Größenvorteile gegen die Not-Abwehr ein. Lidberg drehte per Kopf das Spiel. Andreas Müller sorgte per Distanzschuss für die Entscheidung. Da sah Ernst nicht gut aus. Ein gebrauchter Nachmittag eben.

Erstmeldung um 14.05 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.02 Uhr

Statistiken zum Spiel Darmstadt 98 gegen Hertha BSC

Darmstadt 98 - Hertha BSC 3:1 (1:1)

Darmstadt 98: Schuhen - López, C. Riedel, Vukotic, Nürnberger (59. Bueno) - Klefisch (88. Maglica), A. Müller - Förster (75. Papela), Corredor - Lidberg (87. Marseiler), Lakenmacher (59. Vilhelmsson)

Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Klemens, Zeefuik - Palko Dardai (82. Prevljak), K. Sessa, Thorsteinsson (69. Winkler) - Cuisance, Maza - Niederlechner (69. Schuler), Scherhant

Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)

Zuschauer: 17810 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Niederlechner (21.), 1:1 Förster (45.+2), 2:1 Lidberg (65.), 3:1 A. Müller (81.)

Gelbe Karten: Lakenmacher (1), López (2), Klefisch (3), Nürnberger (3), Vukotic (6) / Kenny (2), Maza (3), Cuisance (1)

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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