Acht Tore, Rote Karte! HSV gewinnt komplett verrückte Partie gegen Schalke

Hamburg - Dieses Match hatte alles! Der HSV und der FC Schalke 04 lieferten sich am Freitagabend ein spektakuläres Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga. Am Ende triumphierten die Rothosen durch zwei ganz späte Tore mit 5:3 (1:2).

HSV-Knipser Robert Glatzel (M.) bringt die Hanseaten nach einer Hereingabe von Immanuel Pherai gegen Schalke in Führung.
HSV-Knipser Robert Glatzel (M.) bringt die Hanseaten nach einer Hereingabe von Immanuel Pherai gegen Schalke in Führung.  © Christian Charisius/dpa

Dabei erwischten die Hanseaten im ausverkauften Volksparkstadion auch den deutlich besseren Start, hatten durch Knipser Robert Glatzel früh zwei gute Abschlüsse, die S04-Keeper Marius Müller jeweils parierte (5. Minute/6.).

In der 17. Minute belohnte sich die Elf von Tim Walter für die starke Anfangsphase: Immanuel Pherai drang rechts in den Strafraum ein, wurde nicht richtig unter Druck gesetzt und fand mit einer flachen Hereingabe Glatzel, der im Zentrum nur noch den Fuß reinhalten musste - 1:0!

Von Schalke war lange wenig zu sehen, doch fünf Zeigerumdrehungen brachte Mega-Talent Assan Ouedraogo die Knappen mit einem verdeckten Schuss zum Ausgleich (22.). Drei Minuten zuvor hatte Pherai noch das 2:0 für die Hausherren auf dem Fuß gehabt.

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Von dem Gegentreffer zeigten sich die Rothosen aber wenig beeindruckt, stattdessen drängten sie auf die erneute Führung. Pherai (30.) und Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali (36.) scheiterten jeweils am herausragenden Müller.

Schalkes Mega-Talent Assan Ouedraogo zeigte eine bärenstarke Leistung, erzielten einen Treffer selbst und bereitete ein weiteres Tor indirekt vor.
Schalkes Mega-Talent Assan Ouedraogo zeigte eine bärenstarke Leistung, erzielten einen Treffer selbst und bereitete ein weiteres Tor indirekt vor.  © Marcus Brandt/dpa

So kam es, wie es kommen musste und in der Nachspielzeit erzielte Königsblau wie aus dem Nichts das 2:1! Ouedraogo verschaffte sich mit einer starken Bewegung Platz, seine Hereingabe klärte Stephan Ambrosius genau vor die Füße von Thomas Ouwejan, der trocken ins lange Eck vollstreckte - und die erste Hälfte mit einem Knall beendete.

HSV gegen Schalke: Glatzel und Dompé entscheiden spektakuläre zweite Hälfte

Insbesondere in der zweiten Halbzeit wurde das Duell zwischen dem HSV und Schalke immer hitziger - und gespickt durch Tore.
Insbesondere in der zweiten Halbzeit wurde das Duell zwischen dem HSV und Schalke immer hitziger - und gespickt durch Tore.  © Christian Charisius/dpa

Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich eine extrem umkämpfte Partie. Wieder waren es die Gastgeber, die besser reinkamen und in Person des umtriebigen Glatzel die erste dicke Gelegenheit hatten (50.)

Der Mittelstürmer war es auch, der in der 56. Minute im Mittelpunkt stand: Nach einem starken Steckpass von Pherai wurde er von Ibrahima Cissé gehalten, Referee Matthias Jöllenbeck zeigte sofort auf den Punkt - Laszlo Benes trat an und verwandelte sicher zum 2:2.

Jetzt kochte das Volksparkstadion. Und nur vier Minuten später explodierte es! Der HSV konterte im eigenen Strafraum, Glatzel bediente Benes und der Mittelfeldakteur ließ Müller keine Chance - 3:2 (60.)!

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Lang währte die Hamburger Glückseligkeit aber nicht, denn Ex-Hanseat Simon Terodde schockte die Rothosen nur sechs Umdrehungen später. Nach einem herrlichen Pass von Ron Schallenberg traf der Goalgetter eiskalt zum 3:3 (66.). Was für ein Spektakel!

Er trug sich natürlich auch in die Torschützenliste ein: Simon Terodde, Ex-HSVer und Rekordknipser der 2. Bundesliga, erzielte das 3:3 für Schalke.
Er trug sich natürlich auch in die Torschützenliste ein: Simon Terodde, Ex-HSVer und Rekordknipser der 2. Bundesliga, erzielte das 3:3 für Schalke.  © Christian Charisius/dpa

Und das Spiel wollte sich nicht beruhigen: In der 71. Minute brachte Cissé Öztunali zu Fall und sah dafür seine zweite Gelbe Karte an diesem Tag - der Abwehrspieler durfte frühzeitig duschen gehen.

Auch anschließend blieb es spektakulär: Der eingewechselte Miro Muheim knallte einen Fernschuss an den Pfosten (81.), darüber hinaus erzielten die Hanseaten zwei Abseitstore. Als alles schon nach einem Remis aussah, schaltete Glatzel am schnellsten, legte den Ball an Müller vorbei und traf in der Nachspielzeit zum 4:3 (90.+1). In der 99. Minute machte Jean-Luc Dompé nach einem Konter den Deckel drauf.

Statistik zum Auftaktkracher zwischen dem HSV und dem FC Schalke 04

1. Spieltag

Hamburger SV - FC Schalke 04 5:3 (1:2)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - van der Brempt (90.+3 Oliveira), Ramos, Ambrosius, Heyer (79. Muheim) - Meffert, Benes, Pherai (90.+3 Krahn) - Königsdörffer (69. Jatta), Glatzel, Öztunali (78. Dompé)

Aufstellung S04: Müller - Brunner, Cissé, Kaminski, Ouwejan - Schallenberg, Drexler (77. Latza), Ouedraogo (61. Lasme) - Karaman (72. Matriciani), Terodde (77. Polter), Mohr (61. Seguin)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 57.000

Tore: 1:0 Glatzel (17.), 1:1 Ouedraogo (22.), 1:2 Ouwejan (45.+1), 2:2 Benes (56., Elfmeter), 3:2 Benes (60.), 3:3 Terodde (66.), 4:3 Glatzel (90.+1), 5:3 Dompé (90.+9)

Gelbe Karten: Heyer (1), Öztunali (1) / Schallenberg (1)

Gelb-Rote Karten: Cisse

Beste Spieler: Benes, Pherai, Glatzel / Müller, Ouedraogo

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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