HSV-Dusel! Rothosen verhindern Pokal-Debakel in letzter Sekunde

Pirmasens - Die Blamage war zum Greifen nah: Der HSV hat sich mit einem 1:2-Sieg nach Verlängerung und zwei blauen Augen in die 2. Runde des DFB-Pokals gerettet. Beim Oberligisten FK Pirmasens verhinderten die Hanseaten das Aus erst in der Nachspielzeit.

Szene mit Symbolcharakter: In der ersten Hälfte ließen sich die HSV-Profis um Kapitän Jonas Meffert (r.) in den Zweikämpfen oftmals von den FKP-Spielern abkochen.
Szene mit Symbolcharakter: In der ersten Hälfte ließen sich die HSV-Profis um Kapitän Jonas Meffert (r.) in den Zweikämpfen oftmals von den FKP-Spielern abkochen.  © Thomas Frey/dpa

Vor der Partie hatte Coach Merlin Polzin am "Sky"-Mikrofon erklärt, dass seine Mannschaft "maximal Bock" auf das Duell mit dem Fünftligisten habe - zu sehen war davon allerdings überhaupt nichts.

In den ersten 45 Minuten legten die Rothosen einen erschreckend blutleeren Auftritt hin, ließen sich von den Pfälzern reihenweise in den Zweikämpfen die Butter vom Brot nehmen.

Und nicht nur das! Der FKP hatte auch noch die deutlich besseren Chancen: Thomas Selensky (9. Minute/45.), Luka Dimitrijevic (17.), Grieß (39.) und vor allem Marc Ehrhart (45.+1) ließen mitunter richtig dicke Möglichkeiten liegen.

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Zur Halbzeit sprach das Chancenverhältnis eine klare Sprache: 7:2 für den Oberligisten! Die Hamburger hätten sich in keinster Weise über einen (deutlichen) Pausenrückstand beschweren dürfen.

FK Pirmasens gegen den HSV: Nachspielzeit bringt die Wende

Kann es selbst nicht fassen: Soeben hat FKP-Kapitän Yannick Grieß (r.) die Führung gegen seinen Herzensverein erzielt.
Kann es selbst nicht fassen: Soeben hat FKP-Kapitän Yannick Grieß (r.) die Führung gegen seinen Herzensverein erzielt.  © Thomas Frey/dpa

Entsprechend bedient war Polzin - und reagierte: Zum Wiederanpfiff wechselten die Hanseaten gleich dreimal in der Offensive. Nur ändern sollte sich nichts. Stattdessen gingen die Hausherren hochverdient in Führung!

Nach einer Ecke herrschte im Hamburger Strafraum kollektive Schlafmützigkeit, die ausgerechnet FKP-Kapitän Grieß, glühender HSV-Fan und Vereinsmitglied, mit dem 1:0 bestrafte (53.). Besonders bitter für die Gäste: Es war ein Abseitstor, den VAR gibt es im Pokal jedoch erst ab dem Achtelfinale.

Mit der Führung im Rücken spielten sich die Pfälzer in der Folge in einen kleinen Rausch. Dennis Krob vergab die Riesenchance auf den zweiten Treffer (57.), während bei den Rothosen weiter nicht viel zusammenlief.

Last-Minute-Gamechanger: Guilherme Ramos (r.) rettete den HSV in der Nachspielzeit in die Verlängerung, in der die Rothosen die Partie schließlich drehten.
Last-Minute-Gamechanger: Guilherme Ramos (r.) rettete den HSV in der Nachspielzeit in die Verlängerung, in der die Rothosen die Partie schließlich drehten.  © imago/Jan Huebner

Als schon alles nach einer Sensation aussah, schlugen die Hamburger aber doch noch zu: In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Guilherme Ramos zum ganz späten Ausgleich. In der anschließenden Verlängerung drehten die Gäste die Partie schließlich durch ein Tor von Ransford Königsdörffer (100.).

Statistik zum DFB-Pokalduell zwischen dem FK Pirmasens und dem HSV

DFB-Pokal, 1. Runde

FK Pirmasens - Hamburger SV 1:2 n.V. (1:2, 1:1, 0:0)

Aufstellung FKP: Reitz - Büchler (94. Sannoh), Müller, Grieß, Dimitrijevic (63. Wiltz) - Grünnagel, Andreas, Eichhorn (87. Deho), Selensky - Krob (76. Prokopchuk), Ehrhart (76. Gutmann)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Omari, Elfadli, Torunarigha (68. Sahiti) - Gocholeishvili (46. Baldé), Capaldo, Meffert (86. Ramos), Muheim - Philippe (46. Glatzel), Königsdörffer, Rössing-Lelesiit (46. Stange)

Schiedsrichter: Timo Gansloweit (Dortmund)

Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Grieß (53.), 1:1 Ramos (90.+2), 1:2 Königsdörffer (100.)

Gelbe Karten: Büchler, Müller, Wiltz, Grünnagel, Andreas, Deho / Torunarigha

Titelfoto: imago/Jan Huebner

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