Hamburg - Ludovit Reis (24) steht dem Vernehmen nach vor einem Abschied vom HSV und einem Wechsel zum FC Brügge. Der Mittelfeldspieler sollte seine Entscheidung noch mal überdenken, findet TAG24-Redakteur Bastian Küsel.
Was waren das für Bilder: Am 10. Mai machten die Rothosen durch einen 6:1-Heimsieg gegen den SSV Ulm nach sieben langen Jahren endlich den Aufstieg perfekt. Im Volksparkstadion brach eine XXL-Party aus.
Mittendrin: Ludovit Reis. Der 24-Jährige war nach vier langen Jahren im Verein endlich am Ziel seiner Träume angekommen. Vier Jahre, in denen der Niederländer immer wieder herbe Enttäuschungen erlebt hatte, mündeten in einer riesigen Erlösung.
Und der Mittelfeldmotor hatte daran entscheidenden Anteil. Als Leistungsträger, Führungsspieler und Fan-Liebling avancierte er zu einer der prägendsten Figuren der historischen Aufstiegssaison.
Insbesondere bei vielen jüngeren HSV-Fans, die die ganz glorreichen Zeiten der Vereinsgeschichte nicht miterlebt haben, hat Reis spätestens jetzt absoluten Heldenstatus - umso tragischer wäre ein Abschied in diesem Sommer.
In Brügge wäre Ludovit Reis nur ein kleiner Fisch in einem großen Teich
Vier Jahre lang hat der Niederländer alles für den HSV gegeben. Er hat schmerzhafte Niederlagen erlebt, heftige Rückschläge weggesteckt, Verletzungen überstanden und am Ende schließlich doch das geschafft, wofür er einst nach Hamburg gekommen war.
Endlich sind die Hanseaten zurück im Oberhaus. Dort, wo sie nach Meinung vieler hingehören. Und ausgerechnet jetzt will der 24-Jährige sein Glück woanders suchen? Wofür dann die ganze Arbeit in den vergangenen Jahren?
Ja, in Brügge könnte Reis deutlich mehr Geld verdienen und in der Champions League spielen. Und ja, er wäre näher an seiner Heimat. Aber er wäre nur ein kleiner Fisch in einem großen Teich - ganz anders als in Hamburg.
Beim HSV könnte der Niederländer zu einer Vereinslegende werden - und in einigen Jahren trotzdem noch den Schritt zu einem absoluten Topklub wagen. Deshalb sage ich: "Überleg's dir noch mal, Junge!"